Die Lösung liegt so nah

Lösungen

Der Weg von einer fossilen hin zu einer erneuerbaren Energieversorgung ist herausfordernd, aber machbar. Häufig liegen die Energiequellen bereits direkt vor der Haustür.

Regionales Holz als Hoffnungsträger

Gemeinsam mit der Schweizer Zucker AG hat Energie 360° in Frauenfeld ein klimapositives Holzheizkraftwerk gebaut. Das Kraftwerk produziert Wärme und Strom – dabei entsteht als Nebenprodukt Pflanzenkohle. Zum Einsatz kommt ein einzigartiges Produktionsverfahren des Tiroler Unternehmens Syncraft. Dazu benötigt das Kraftwerk kein schönes Holz, sondern lediglich sogenanntes Waldrestholz aus regionalen Wäldern. Diese Biomasse wird in einem thermochemischen Prozess (Pyrolyse) in biologische Pflanzenkohle umgewandelt. 

Klimaretterin statt Klimasünderin

Während das Verbrennen fossiler Kohle dem Klima schadet, ist die Pflanzenkohle klimafreundlich. Denn die Verarbeitung des Holzes funktioniert unter reduzierter Sauerstoffzufuhr, wodurch keine Verbrennung stattfindet. Der Kohlenstoff wird dauerhaft gebunden, weshalb die Pflanzenkohle eine CO2-Senke darstellt und Negativemissionen ermöglicht. Anwendung findet die Pflanzenkohle unter anderem in der Landwirtschaft oder in Gärtnereien. Dort wird sie unter die Erde gemischt und wirkt sich positiv auf die Fruchtbarkeit, die Wasserspeicherfähigkeit und den Nährstoffkreislauf von intensiv genutzten Böden aus. Dank des Einsatzes von Pflanzenkohle reduziert sich der Gebrauch von herkömmlichen Düngemitteln. Dem Beton beigemischt dient Pflanzenkohle zudem als Baustoff. Dieser weist eine verbesserte Isolation auf und führt zu einem angenehmeren Raumklima in Innenräumen. Sogar in Abwasserreinigungsanlagen kommt sie als natürlicher Aktivkohlefilter zum Einsatz. Die vielen Nutzungsmöglichkeiten und die klimapositive Wirkung machen Pflanzenkohle zur Hoffnungsträgerin für den Klimaschutz.

Tiefenbrunnen-Content-Energie360.jpg

Energie aus dem Zürichsee

Energie 360° will so vielen Menschen wie möglich den Zugang zu erneuerbarer Energieversorgung und den Anschluss an einen Energieverbund ermöglichen. Doch aufgrund der engen Platzverhältnisse und der geografischen Gegebenheiten im städtischen Umfeld wie in Zürich ist die Planung nicht immer einfach. Energie 360° hat mit einer unterirdischen Energiezentrale eine Lösung gefunden, um im Zürcher Stadtgebiet Tiefenbrunnen einen Energieverbund mit Seewassernutzung aus dem Zürichsee zu bauen. In 20 bis 30 Metern Tiefe wird dem Zürichsee Wasser entnommen und in eine Energiezentrale geleitet. Eine Wärmepumpe bringt die Wärmeenergie aus dem See auf das erforderliche Temperaturniveau (bis 70° C) und speist diese für das Heizen und die Warmwasseraufbereitung in das Fernwärmenetz.

Neun Kilometer neue Wärmeleitungen

Im Juli 2022 hat Energie 360° mit den Bauarbeiten begonnen. Damit die Wärmeenergie bis zu den 400 Liegenschaften gelangt, beginnt ab 2023 die Verlegung des Leitungsnetzes. Dank der neun Kilometer Fernwärmeleitungen erhalten ab Herbst 2024 etappenweise rund 5300 Bewohner*innen die Möglichkeit, umweltfreundlich zu heizen und ihren CO2-Fussabdruck zu verkleinern. Gegenüber der heutigen Lösung reduziert der Wärmeverbund den CO2-Ausstoss um voraussichtlich rund 6500 Tonnen pro Jahr.

Kontaktbox_Michael-Baenziger-energie360.jpg

Ihr Kontakt

Michael Bänziger

Projektleiter Kommunikation

Diese Webseite verwendet Cookies um Ihr Erlebnis zu verbessern. Unsere Datenschutzrichtlinien