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Holz: regionale Ressource für die Energiezukunft

Seit Urzeiten wärmen sich die Menschen am Feuer. Auch heute ist Holz in den Schweizer Wäldern ausreichend vorhanden. Noch besser: Energieholz wächst laufend nach und schont das Klima. Das macht den Rohstoff zum begehrten Energieträger von morgen.

Publiziert 24.05.2023 Aktualisiert 24.06.2023 Lesedauer 3 min

Nachfrage nach Energieholz steigt

Pro Jahr werden in der Schweiz gemäss dem Bundesamt für Statistik (BFS) durchschnittlich 4,6 Millionen Kubikmeter Holz geerntet. Dabei nimmt der Anteil des Energieholzes an der gesamten Holzernte stetig zu: Im Jahr 1999 waren es 27%, 2019 bereits über 40%. Aus einem grossen Teil dieses Holzes entsteht in Verbrennungsanlagen und Holzheizkraftwerken Wärme sowie Strom.

Allerdings wurden 2017 erst rund 10% aller Schweizer Haushalte mit Holz geheizt, wie das BFS aufzeigt. Knapp zwei Drittel verwenden fossile Brennstoffe. Dabei gibt es noch ungenutzte Holzreserven. Laut dem Verband WaldSchweiz könnten jährlich 7 bis 8 Millionen Kubikmeter Holz geerntet werden, ohne den Wald zu übernutzen.

Die Schweiz verfügt über ausreichend Energieholz – auch aufgrund einer strengen Gesetzgebung.

Nachhaltige Waldbewirtschaftung

Wald bedeckt rund einen Drittel der Schweizer Landesfläche – und er wächst täglich. Besonders in den Bergregionen dehnt er sich auf nicht mehr genutzten Landwirtschaftsflächen und Alpwirtschaften aus. Der Wald prägt aber nicht nur die Landschaft der Schweiz, er übernimmt auch wichtige Funktionen: Er ist Lebensraum für Tiere und Pflanzen sowie Erholungsraum für die Bevölkerung, er filtert Wasser, speichert CO2 und schützt Siedlungen und Verkehrswege vor Naturgefahren.

Deshalb werden die Wälder sorgfältig gepflegt und ihr Zustand genau überwacht. Die Bewirtschaftung des Waldes ist in der Schweiz streng geregelt: Es darf nur so viel Holz geschlagen werden wie nachwächst. Gleichzeitig ist Pflege wichtig, damit sich der Wald regelmässig verjüngt. Werden einzelne Bäume gefällt, so dringt mehr Licht auf den Waldboden und es können sich andere Baum- und Pflanzenarten ausbreiten. Das steigert die Biodiversität und macht die Wälder widerstandsfähiger.

Wie werden Holzschnitzel hergestellt? Im Embracher Forst wird – wie bei fast allen Verbünden mit Holzschnitzelverbrennung – lokal Holz geerntet und direkt vor Ort zu Holzschnitzeln verarbeitet.

Heizen mit Holz: eine klimafreundliche Methode

Heizen mit Holz ist gleich aus mehreren Gründen klimafreundlich. Einerseits wird beim Verbrennen nur so viel CO2 freigesetzt, wie ein Baum während seines Wachstums der Atmosphäre entzogen hat. Dieselbe Menge Kohlendioxid gelangt in die Umwelt, wenn das Holz natürlich verrottet.

Wird eine Ölheizung durch eine Holzheizung ersetzt, können gemäss WaldSchweiz mehr als drei Kilogramm CO2 pro Liter Öl eingespart werden.

Andererseits ist der Verbrauch von grauer Energie – das heisst, der nicht erneuerbaren Energie, die bei der Produktion und beim Transport des Rohstoffs sowie beim Betrieb der Anlage benötigt wird – deutlich geringer als bei fossilen Brennstoffen.

Strenge Vorgaben für Feinstaub und Asche

Zwar ist Heizen mit Holz CO2-neutral, dafür fallen die Feinstaubemissionen negativ ins Gewicht. Entsprechend streng sind die staatlichen Grenzwerte. Dank neuester technologischer Standards verursachen grosse Verbrennungsanlagen von Wärmeverbünden allerdings nur geringe Emissionen. Stärker ist die Verschmutzung, wenn wir im Wald einen Cervelat über dem Feuer bräteln oder es uns vor dem offenen Cheminée gemütlich machen.

Besonderes Augenmerk erfordert auch die Asche. Sie enthält schädliche Schwermetalle, die sich im Holz anreichern und beim Verbrennungsprozess zurückbleiben. Deshalb gilt sie als Sondermüll und muss entsprechend entsorgt werden.
 

Verantwortungsvolle und nachhaltige Energiequelle

Mit erneuerbaren Energien und Abwärme könnte der Wärmebedarf der Schweiz gedeckt werden. Daniel Binggeli, Fachexperte für Bioenergie beim Bundesamt für Energie (BFE), weiss, welche Rolle Holz für die Energiewende der Schweiz spielt.

Wie gross ist das Potenzial von Energieholz in der Schweiz?

Energieholz setzt sich aus Wald-, Rest, Flur- und Altholz zusammen. Heute nutzen wir in der Schweiz jährlich rund 5,2 Kubikmeter Energieholz und decken damit 10% des landesweiten Wärmebedarfs. Langfristig stehen jedoch schätzungsweise 7,5 Millionen Kubikmeter Energieholz pro Jahr zur Verfügung. Bei gleichzeitigem Effizienzgewinn durch energetische Gebäudesanierungen liessen sich damit rund 20% des Wärmebedarfs decken.

Unter welchen Umständen sind Holzverbrennungsanlagen zum Wärmegewinn ökologisch sinnvoll?

Automatische Holzfeuerungen sind nicht nur komfortabler, sondern auch deutlich umweltfreundlicher als manuelle Öfen. Der Abbrennprozess wird laufend kontrolliert und optimiert, und die Feinstaubemissionen sind sechs- bis siebenmal geringer als bei alten Stückholzheizungen. Damit haben automatische Feuerungen einen guten Wirkungsgrad und erfüllen die strengen lufthygienischen Anforderungen.

Je mehr Holzverbrennungsanlagen, desto höher der Holzbedarf. Welche Konsequenzen hat das für die gesunde Entwicklung des Ökosystems Wald?

Unser strenges Waldgesetz sorgt dafür, dass in der Schweiz Holz auf verantwortungsvolle und nachhaltige Weise produziert und genutzt wird. Das gilt auch in Bezug auf die Holzenergie. Es ist längst anerkannt, dass nur so viel Holz geerntet werden darf, wie nachwächst. So ist der Wald vor Übernutzung geschützt.
 

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