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Probleme lösen, Prozesse optimieren, optimistisch bleiben

Franziska Küsener sorgt bei Energie 360° dafür, dass Projekte transparent, standardisiert und professionalisiert durchgeführt werden. Wie sie das genau macht und was die überzeugte Optimistin dabei täglich motiviert, verrät sie im Interview.

Publiziert 19.07.2023 Lesedauer 9 min

Hallo Franziska, was ist deine Aufgabe bei Energie 360°?

Ich arbeite seit dem 1. März 2022 als Projektleiterin PMO bei Energie 360°.

Was heisst das?

Projektleiterin und PMO widersprechen sich eigentlich ein bisschen. Ich wurde eingestellt, um das Projekt PMO zu leiten, sprich ein Project Management Office aufzubauen.

Was passiert in so einem Project Management Office?

An dieser zentralen Stelle sollen künftig alle Kundenprojekte von Energie 360° standardisiert werden. Es geht also um die Frage, wie wir innerhalb der Firma Projekte umsetzen. Meine Aufgabe ist sicherzustellen, dass es gewisse Standards gibt, dass diese eingehalten werden und unser Projektmanagement professionalisiert wird. Hierzu gehört auch der Qualitätscheck.

Daneben sind wir für das Reporting der Projekte verantwortlich. Es schafft Transparenz im Unternehmen, wenn man weiss, wer mit welchem Aufwand an welchem Projekt arbeitet und wo die Projekte stehen. Dazu erstellen wir aggregierte Berichte – für die Bereichsleiter*innen, die Geschäftsleitung und den Verwaltungsrat. Im Moment läuft sehr viel über Excel-Listen. Ziel ist, ein Projektmanagement-Tool einzuführen, das diese Listen ablöst.

Wie sieht dein Alltag aus?

Mein Arbeitstag ist gefüllt mit Meetings und Abstimmungen. Ich arbeite parallel an mehreren Initiativen und Projekten. Derzeit unterstütze ich etwa die Definition unseres Entwicklungsprozesses für Energieverbünde. Dafür arbeite ich mit einem Projektentwickler zusammen, der die technischen Inhalte liefert. Mein Job ist es, sicherzustellen, dass auch auf Seiten des Projektmanagements bestimmte Inhalte aufgenommen werden und es einen durchgängigen Prozess gibt. Das mache ich aber nicht nur für Energieverbünde, sondern auch für andere Produkte von Energie 360°. Daneben bin ich Solution-Ownerin für unser Projektmanagement-Tool. Ich definiere die verschiedenen Funktionen und stimme sie mit den entsprechenden Stakeholdern ab, sodass ihre unterschiedlichen Bedürfnisse abgeholt und berücksichtigt werden. Und ich setze das Ganze mit unserem externen Tool-Entwickler um. Dazu kommen natürlich Testphasen, in denen wir die Software prüfen und gegebenenfalls letzte Anpassungen vornehmen. Bevor sie dann effektiv genutzt werden kann, schule ich meine Kolleg*innen im Umgang mit der Software.

  • «Die Menschen merken, dass es nicht darum geht, ihnen etwas aufzudrücken, sondern wirklich darum, das Arbeiten besser und effizienter zu gestalten.»

    Franziska Küsener

    Projektleiterin PMO bei Energie 360°

  • Was sind die Herausforderungen in deinem Job?

    Als ich bei Energie 360° anfing, musste ich vor allem fachlich viel lernen. Ich kenne das Projektmanagement und habe einen Hintergrund im Ingenieurwesen, aber die Energiebranche war mir neu. Es war herausfordernd, zu verstehen, wo die Schwerpunkte liegen und wie in den Projekten gearbeitet wird. Dank meiner Kolleg*innen konnte ich mich aber innert kurzer Zeit einarbeiten. Es ist wirklich ein tolles Arbeitsumfeld – sehr hilfsbereit und familiär.

    In meiner Position geht es auch darum, Prozesse zu standardisieren und zu professionalisieren sowie Tools einzuführen und weiterzuentwickeln. Das bringt Veränderungen in der Arbeitsweise der Menschen mit sich. Da fühlt man schon auch Gegenwind – denn wer verlässt schon gerne seine Komfortzone. Energie 360° ist mitten in der Transformation: Wir strukturieren um und alles ist in Bewegung. Für mich ist das ein extrem spannendes Umfeld, aber dafür muss man der Typ sein. Da ist es ganz verständlich, dass sich einige denken: «Da kommt schon wieder etwas Neues, ein neues Tool, ein veränderter Prozess.»

    Wie gehst du mit solchen Kolleg*innen um?

    Alle Mitarbeitenden leisten ihren Beitrag. Ich möchte verstehen, warum es an einer bestimmten Stelle Widerstand gibt. Ich suche das Gespräch mit den Beteiligten, nehme sie auch mal auf einen Kaffee zur Seite und sage: «Hey, ich habe gemerkt, dass du dafür gerade nicht so offen bist. Erzähl mir doch mal, warum. Was sind deine Bedenken?» Manche sind bei der Einführung eines neuen Tools einfach überfordert, weil es schon wieder eine andere Technologie gibt. Wenn wir uns aber gemeinsam hinsetzen, ich alles in Ruhe zeige und ihnen sage, dass sie mich jederzeit anrufen und fragen können, merkt man, dass die Menschen es besser annehmen. Sie realisieren, dass ihre Bedenken gehört werden. Manchmal sind solche Gespräche auch für mich sehr lehrreich. Man spricht mit einer Person, die ihre Arbeit schon seit Jahren macht. Wenn sie dann ihre Bedenken äussert und fragt: «Warum machen wir das an dieser Stelle jetzt so und nicht anders?», merkst du plötzlich, dass sie recht hat und es vielleicht wirklich nicht aufgeht. In solchen Fällen können wir uns auch anpassen. So stellen die Menschen fest, dass es nicht darum geht, ihnen etwas aufzudrücken, sondern darum, das Arbeiten besser und effizienter zu gestalten.

    Was bereitet dir Freude in deinem Job?

    Wenn man vor bestimmte Herausforderungen gestellt wird und durch gemeinsame Gespräche eine Lösung findet. Es freut mich, wenn Kolleg*innen einige Zeit nach einem Gespräch zu mir kommen und sagen: «Ich habe das jetzt versucht, wie wir es besprochen haben. Das kommt gut.» Wenn man helfen konnte und im Nachhinein sieht, dass es funktioniert hat, ist das ein schönes Gefühl. Ich arbeite gerne mit Menschen zusammen und finde es spannend, gemeinsam weiterzukommen – ob mit dem externen Tool-Entwickler oder intern, wenn es darum geht, die verschiedenen Stakeholder abzuholen. Daneben gefällt mir die Abwechslung in den Projekten – vom Gemeinschaftsanschluss in einem Stadtquartier bis zum grossen Energieverbund in einer Gemeinde.

    Die Energiebranche ist nicht gerade für ihren hohen Frauenanteil bekannt. Warum hast du dich für Energie 360° entschieden?

    Für mich war die Entscheidung komplett losgelöst von irgendwelchen Geschlechterquoten. Ich habe Wirtschaftsingenieurwesen studiert, wo der Frauenanteil schon im Studium niedrig war. Insofern ist das für mich normal. Ich habe mich für Energie 360° entschieden, weil ich zu einer Firma wollte, bei der ich mein Wissen und meine Erfahrungen einbringen kann – und bei der ich das Gefühl habe, etwas Sinnvolles zu tun. Das Thema Nachhaltigkeit hat für mich auch privat einen hohen Stellenwert. Beim Lesen der Stellenanzeige von Energie 360° dachte ich: «Wow, das passt perfekt. Hier kann ich meine Erfahrung optimal einbringen.» Ich habe das Gefühl, meinen persönlichen Beitrag zur Nachhaltigkeit zu leisten.

    Spielt das Geschlecht eine Rolle in deinem Beruf?

    Ich glaube nicht, dass es das tut. Jedenfalls wird mir nie das Gefühl gegeben, dass es eine Rolle spielt. Das muss ich wirklich sagen. Vielleicht liegt das aber auch daran, dass ich kein Mensch bin, der in Geschlechtern denkt. Für mich gibt es Individuen – unabhängig davon, welches Geschlecht sie haben. Mit der einen Person kommt man klar und hat es gut, mit der anderen nicht. Insofern leistet jeder Mensch seinen Beitrag: Jede Person ist in etwas Bestimmtem besser und dafür in anderen Bereichen schwächer und umgekehrt. Nach meiner Erfahrung hat das nichts mit dem Geschlecht zu tun.

    Warum arbeiten dennoch so wenige Frauen in der Energiebranche?

    Ehrlich gesagt: Ich habe keine Ahnung. Möglicherweise hat es etwas mit der Gesellschaft zu tun, dass die Frauenquote in technischen Fachrichtungen niedrig ist. Und das spiegelt sich dann in den entsprechenden Branchen wider. Ab dem Moment, in dem mehr Frauen diese Ausbildungswege gehen, werden auch mehr in die entsprechenden Branchen kommen.

  • «Ich bin eher ein Mensch, der sich hinsetzt und sagt: okay, Problem verstanden. Jetzt lasst uns nach der Lösung suchen.»

    Franziska Küsener

    Projektleiterin PMO bei Energie 360°

  • Warum sind Männer in der Überzahl, was die Ausbildung in technischen Berufen angeht?

    Ich habe drei Schwestern und bin die Einzige von uns vieren, die etwas Technisches studiert hat. Dabei sind wir alle gleich aufgewachsen: Wir haben sowohl mit dem Papa an Autos gewerkelt und Motoren zerlegt als auch mit der Mama in der Küche mitgeholfen – auch das ist wieder so klischeehaft. Ich habe mich entschieden, den technischen Weg einzuschlagen, auch weil ich den entsprechenden Freundeskreis hatte.

    Da existiert vielfach auch gesellschaftlich ein Denken, das gewisse Klischees oder Muster beeinflusst, mit denen man auch aufwächst. Manche Interessen werden immer noch sehr geschlechtsspezifisch gefördert – oder eben nicht. Das ist wohl mit ein Grund, warum die Quoten in manchen Studiengängen noch so sind, wie sie sind.

    Welche Vorteile würde es bringen, wenn noch mehr Frauen in der Energiebranche tätig wären?

    Ich glaube nicht, dass eine Frau per se eine Bereicherung ist. Sie ist ein Individuum, das Skills mitbringt, die in einem Moment gebraucht werden – unabhängig davon, welches Geschlecht dieses Individuum hat. Es gibt Dinge, die ich vielleicht sehr gut kann. Das heisst aber nicht, dass die Kollegin, die in der Hochschule neben mir sass, dieselben Dinge gut kann. Sie hat ihr eigenes Interessensgebiet und kann vielleicht etwas anderes besser als ich.

    Auf welche deiner Stärken bist du stolz?

    Stolz bin ich auf meinen unerschöpflichen Optimismus. Ich bin eigentlich immer gut gelaunt. Ich kann Leute gut motivieren und abholen. Ausserdem habe ich ein gutes Auge für das Big Picture. Es gibt Einzelfälle und Individuen, aber wir dürfen den Fokus für das grosse Ganze nicht verlieren. Genau das ist ja auch meine Rolle.

    Wie motivierst du dich, morgens mit guter Laune aufzustehen?

    Wenn ich einen guten Kaffee bekomme (lacht). Im Ernst, ich glaube, ich bin einfach so. Das heisst nicht, dass ich nicht auch manchmal schlecht gelaunt oder genervt bin. Das ist bei mir eine Grundeinstellung: Man kann den ganzen Tag Fingerpointing betreiben und die Schuldigen suchen. Oder man sagt: «Das ist jetzt so. Lass uns zusammensitzen und schauen, wie wir es lösen.» Ich bin eher der Mensch, der sich die Zeit nimmt und sagt: «Okay, Problem verstanden. Jetzt lasst uns nach der Lösung suchen.»

  • «Ich würde meinem jüngeren Ich raten: Mach alles genau so, wie du es machen möchtest.»

    Franziska Küsener

    Projektleiterin PMO bei Energie 360°

  • Was können sich Menschen von dir abschauen?

    Ich würde jetzt sagen: meine gute Laune. Aber zu viele gut gelaunte Menschen sind auch anstrengend. Vielleicht eine gewisse Lösungsorientierung. Das ist, was ich gut kann und was sich andere vielleicht abschauen könnten – motivieren statt entmutigen. Man darf sich schon auch beschweren, das meine ich nicht. Es geht aber darum, wie man es macht und in welchem Umfang.

    Was ist für dich Erfolg?

    Wenn ich dazu beitragen konnte, ein Problem zu lösen, jemandem zu helfen. Wenn ich einer Person einen Rat gebe und sie sich später für meinen Input bedankt, weil es ihr weitergeholfen hat. Das ist ein tolles Erlebnis. Dann gehe ich mit einem Lächeln nach Hause und denke, dass der Tag erfolgreich war.

    Welchen Rat würdest du deinem jüngeren Ich geben?

    Ich habe die Überzeugung, dass alles, was im Leben passiert, irgendeinen Sinn hat und man aus jeder Situation etwas lernt. Ich bin heute hier, weil mein jüngeres Ich gewisse Entscheidungen getroffen hat. Man kann sich sehr viele Gedanken darüber machen, was wäre, wenn. Aber ich glaube, ich würde meinem jüngeren Ich raten: «Mach alles genau so, wie du es machen möchtest.»

    Was würdest du ändern, um Frauen in aller Welt zu unterstützen?

    Interessenförderung von Anfang an. Wenn ich die Möglichkeit hätte, daran mitzuwirken, dass bereits in Schulen interessengeleitet gefördert wird, dass auch Mädchen die Möglichkeit bekommen, in technische Berufe hineinzuschlüpfen, würde ich das tun.

  • Meetings und Abstimmungen prägen ihren Arbeitsalltag: Franziska Küsener, hier im Gespräch mit Michèle Bolle, Produktmanagerin Mobilität bei Energie 360°.

  • Franziska Küsener beschreibt sich selbst als Optimistin, die das Gespräch sucht, um gemeinsam Lösungen zu finden.

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