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Nachhaltige E-Autos? – die Ökobilanz von Elektroauto und Verbrenner

Sind Elektroautos umweltfreundlich? Wie ressourcenintensiv ist die Herstellung der Batterie? Und gibt es überhaupt genügend nachhaltige Energie für die E-Mobilität? Wir liefern Antworten auf die häufigsten Fragen zur Elektromobilität.

Publiziert 12.11.2018 Aktualisiert 28.12.2022 Lesedauer 4 min

Nachhaltige Mobilität und Elektroautos werden oft in einem Atemzug genannt. Zu Recht: E-Autos sind für die Umwelt erwiesenermassen besser. Wenn man ihre gesamte Lebensdauer berücksichtigt, weisen Autos, die mit Strom fahren, eine niedrigere Ökobilanz auf als ein Verbenner. Das bestätigt eine Studie des Paul Scherrer Instituts, auf der die Fakten unserer Wissensseite basieren.

Für den Vergleich berücksichtigten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Produktion, die Nutzung und das Recycling der Autos. Es fliessen also auch die graue Energie bei der Herstellung der Batterie sowie der durchschnittliche Strommix in die Untersuchung ein. Deshalb zeigen die Werte in der folgenden Grafik nicht nur die reine CO2-Bilanz während des Betriebs, sondern berücksichtigen bei der Berechnung der CO2-Emissionen sämtliche Umwelteinflüsse.

Die Werte zur Gasmobilität basieren auf Treibstoff mit 100% Erdgas. In der Schweiz enthält das Gas seit dem 1. Juli 2020 jedoch 20% Biogas – mit positiven Auswirkungen auf die Umweltbilanz. Viele Gasfahrzeuglenkende entscheiden sich für ein Upgrade und fahren mit 100% Biogas.

Wie umweltfreundlich sind E-Autos wirklich?

Zwar zeigt die Grafik, dass Elektroautos die beste Ökobilanz aufweisen. Dennoch stellen sich Fragen: Wie ökologisch kann eine Batterie sein? Und gibt es genügend nachhaltig produzierten Strom, wenn plötzlich alle elektrisch unterwegs sind? Energie 360° hat die wichtigsten Antworten auf diese Fragen zusammengefasst.

FAQ: Fragen und Antworten zum E-Auto

Wie ressourcenintensiv ist die Herstellung der Batterie?

Für die Produktion von Batterien sind Rohstoffe wie Lithium und Kobalt nötig. Die Gewinnung dieser Metalle ist bezüglich Nachhaltigkeit und Menschenrechte nicht immer vertretbar. Deshalb arbeitet die Forschung daran, Batterien mit weniger heiklen Inhaltsstoffen herzustellen.

Wenn man ein Elektroauto mit einem Benziner oder einem Dieselfahrzeug vergleicht, hat der Stromer bei der Markteinführung vor allem wegen der Herstellung der Batterie bereits mehr CO2-Emissionen verursacht als der Verbrenner. Diesen Nachteil hat das E-Auto aber je nach Modell ab ca. 30 000 Kilometern ausgeglichen und ist ab dann umweltfreundlicher unterwegs als ein Fahrzeug mit einem anderen Antrieb.

Was passiert mit den alten Batterien von Elektrofahrzeugen?

Wie beim Smartphone-Akku nimmt auch die Kapazität der E-Auto-Batterien über die Jahre ab. Gemäss dem ADAC beträgt die Hersteller-Garantie für die Batterieleistung 8-10 Jahre. Dies entspricht je nach Fahrweise und Fahrzeugtyp ca. 130 000-1 000 000 km. Entsorgt werden muss die Batterie dann aber noch nicht. Gebrauchte E-Auto-Batterien lassen sich anschliessend als stationäre Stromspeicher weiterverwenden. Neu verpackt speichern sie beispielsweise in Wohngebäuden den überschüssigen Strom einer Photovoltaikanlage.

Wie setzt sich der Schweizer Strommix zusammen?

Der Strommix in der Schweiz bestand 2019 laut dem Bundesamt für Energie (BFE) zu 75 Prozent aus erneuerbaren Energien. Für das Laden der Elektroautos bedeutet dies, dass diese grösstenteils mit umweltfreundlicher Energie unterwegs sind. Energie 360° garantiert 100% Schweizer Ökostrom an den eigenen Ladestationen.

Ist in der Schweiz genug Strom für Elektromobilität verfügbar?

Im Jahr 2035 dürften bereits mehr als 1 Million Elektrofahrzeuge auf Schweizer Strassen verkehren. Alle diese Fahrzeuge benötigen Strom. Während der Strombedarf der Elektrofahrzeuge aktuell noch unbedeutend ist, steigt die Stromnachfrage der Elektromobilität bis 2035 möglicherweise auf 1.5 bis 3 Milliarden Kilowattstunden an. Dies würde allerdings lediglich rund 3 bis 5 Prozent des heutigen Stromverbrauchs der Schweiz ausmachen. Selbst wenn im Jahr 2050 alle Autos in der Schweiz elektrisch fahren, würden knapp 8 TWh Strom oder rund 14% des heutigen Stromverbrauchs der Schweiz von 58TWh dafür ausreichen. Dies zeigt eindrücklich, wie effizient die Elektromobilität ist.

Das Bundesamt für Energie (BFE) hat mit einer Analyse die Stromversorgungssicherheit der Schweiz untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass die sichere Versorgung mittel- und langfristig gewährleistet ist, solange die Schweiz über genügend Leistungsreserven verfügt und in den europäischen Markt integriert bleibt. Als zusätzliche Sicherheitsmassnahme schlägt das BFE eine sogenannte Speicherreserve vor.

Sind Elektroautos die alleinige Lösung für eine nachhaltige Mobilität?

Bei Personenwagen werden sich die elektrischen Fahrzeuge wahrscheinlich durchsetzen. Aber auch Fahrzeuge mit Gas- oder Brennstoffzellenantrieb können Teil der Lösung sein – insbesondere gilt dies für Lastwagen.

Lohnen sich Plug-in-Hybride?

Mit einem Plug-in-Hybrid kann man bis zu 30 Prozent Treibstoff einsparen, auch wenn der grösste Teil der Energie heute noch über den Verbrennungsmotor generiert wird. Aktuell deutet vieles darauf hin, dass Plug-in-Hybride aufgrund der fortschreitenden Batterieentwicklung an Bedeutung verlieren werden.

Wie kann ich den CO2-Ausstoss je nach Elektroauto berechnen?

Je nach Fahrzeuggrösse und -typ unterscheiden sich die CO2-Emissionen. Mit dem Klimabilanzrechner des TCS können Sie diese einfach berechnen.

Fazit E-Autos: Bessere Ökobilanz als Verbrenner

Neu haben E-Autos meist eine schlechtere Ökobilanz als Verbrenner. Ab ca. 30 000 km gleichen sie diesen Rückstand aus und sind dann ökologischer unterwegs, so die Studie des Paul-Scherrer-Instituts.

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