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Von Mut und Machbarkeit

Als Projektleiterin im Verkauf leistet Giada Rapaglià sehr viel Überzeugungsarbeit. Nicht nur bei den Kund*innen, sondern auch im Team. Wie sie das macht? Souverän, selbstbewusst und mit Sachverstand.

Publiziert 05.04.2024 Lesedauer 4 min

Giada, du bist Projektleiterin Verkauf Energienetze. Was sind deine Aufgaben?

Ich verkaufe Fernwärme und überzeuge Hauseigentümer*innen, Bewirtschafter*innen, aber auch Heizungsinstallateur*innen, ihre Liegenschaften an das Netz von Energie 360° anzuschliessen.

Wie sieht dein Arbeitsalltag als Projektleiterin aus?

Ich lenke einerseits ein internes Projektteam aus Sicht des Verkaufs, bin aber andererseits auch im Austausch mit Projektleiter*innen aus der Technik und dem Kommunikationsteam. Gemeinsam entscheiden wir, ob Marketingmassnahmen oder Verkaufsaktivitäten notwendig sind. Meine Aufgabe ist es, die Sichtweise des Verkaufs einzubringen, beispielsweise, welche Kund*innen es braucht, damit ein Projekt rentabel ist.

Fachkompetenz und Fingerspitzengefühl: Wenn Giada Rapaglià mit Arbeitskolleg*innen oder Kund*innen spricht, ist beides gleichermassen gefragt.

Und gleichzeitig bist du auch vor Ort bei den Kund*innen …

Genau, wenn intern für ein Projekt alles besprochen ist, geht’s endlich raus (lacht). Dann besichtige ich die Anlage, stelle das Projekt vor und nehme alle nötigen technischen Daten auf, die ich für die Offerte eines Wärmeliefervertrags benötige. Ich mag es sehr, dass ich dabei auch die Kund*innen kennenlernen kann. Ich sage Kund*innen, aber meistens sind es Männer: Heizungsinstallateure, Hauseigentümer, manchmal Architekten. Frauen begegnen mir, wenn, dann als Bewirtschafterinnen oder Immobilienverwalterinnen.

 Müssen Frauen mehr tun, um in deiner Branche ernst genommen zu werden?

Schwierige Frage. Ich glaube, das hat mehr mit dem Auftreten zu tun als mit männlich oder weiblich. Ich habe gelernt, im Gespräch eine Position einzunehmen, die mir Aufmerksamkeit und Wahrnehmung sichert – und zwar durch Fachkompetenz.

Für deinen Job brauchst du allerdings nicht nur Fachkompetenz, sondern auch Fingerspitzengefühl. Wie machst du das?

Ich kann mich sehr gut anpassen, ausserdem kommt es auch immer darauf an, welche Situation vorliegt. Manchmal fehlt zum Beispiel nur eine Information und manchmal muss ich eben herausfinden, ob die Sachlage unklar ist oder wir einfach auf verschiedenen kommunikativen Ebenen unterwegs sind. Was immer hilft, ist, die gemeinsamen Interessen zu finden, die wir als Energie 360° mit der*dem Endkund*in haben.

  • «Am Telefon habe ich eher das Gefühl, mich als Frau mehr anstrengen zu müssen.»

    Giada Rapaglià

    Projektleiterin Verkauf, Energie 360°

  • Wir wollen an dieser Stelle auch mehr darüber erfahren, wie es für dich ist, in der männerdominierten Energiebranche zu arbeiten. Wie sind denn die Reaktionen, wenn plötzlich eine junge, weibliche Fachexpertin vor der Tür steht?

    Als ich meine Tätigkeit angefangen habe, dachte ich, es hätte einen viel grösseren Einfluss auf die Kund*innen, dass ich jung und weiblich bin. Mit der Zeit habe ich gemerkt, dass es gar keine so grosse Rolle spielt. Interessanterweise habe ich am Telefon eher das Gefühl, dass ich mich als Frau mehr anstrengen muss, um zu zeigen, dass ich die Materie kenne und auch technisch gebildet bin.

    Gab es auch mal unangenehme Situationen?

    Sehr selten, das kann ich wirklich an einer Hand abzählen. Aber ja, es gab unerwartete und komische Situationen – einmal stand beim Kundenbesuch ein Prosecco-Fläschchen auf dem Heizsystem oder ich wurde gefragt, ob man nicht mal gemeinsam Abendessen gehen wolle.

    Wie bist du damit umgegangen?

    Ich habe mit meinem damaligen Vorgesetzten gesprochen und ihn nach Tipps gefragt, wie ich da professionell angemessen reagieren könnte. Mir war nicht bewusst, wie oft sowas vorkommt. Bei Energie 360° hatten wir einen internen Coach, der mir einige sehr wertvolle Tipps zum Umgang in solchen Situationen gegeben hat. Ausserdem konnte ich einen externen Kurs belegen, in dem ich mich nochmal vertieft damit auseinandersetzen konnte, wie ich selbstsicher auftreten und bewusster wahrgenommen werden kann – gerade als Frau und in einer Führungsposition. Das hat mich enorm weitergebracht.

    Als Projektleiterin vertritt Giada Rapaglià in Meetings mit anderen Abteilungen die Interessen des Verkaufs.

    Was hat sich in den zwölf Jahren deiner Tätigkeit in dieser Männerdomäne verändert?

    Ich habe mich verändert. Zu Beginn fehlte es mir an Erfahrung. Ich war unsicher. Aber ich habe dazugelernt und einen Weg gefunden, mit unterschiedlichen Situationen umzugehen. Mit der Akzeptanz ist das so eine Sache. Ich denke, wenn man eine Frau in dieser Position früher schon akzeptiert hat, tut man das auch heute noch.

    Gibt es noch sowas wie typisch männliche und typisch weibliche Berufe oder sollte man diese Frage gar nicht mehr stellen?

    Sagen wir so, ich glaube, in den Köpfen ist das einfach noch so drin, weil man es sich noch nicht gewohnt ist, anders zu denken. Selbst bei mir ist das manchmal so. Wenn ich zum Beispiel privat eine*n Elektriker*in benötige, gehe ich automatisch davon aus, dass ein Mann vorbeikommt. Wenn vor meiner Tür dann eine Elektrikerin steht, bin ich kurz irritiert, obwohl ich niemals ihre Kompetenz anzweifeln würde.

    Hattest du während deiner beruflichen Laufbahn schon mal Nachteile als Frau?

    Eher im Gegenteil. Man bleibt in Erinnerung. (Lacht) Auch wenn sich die Leute meinen Namen nicht merken können, bin ich immer die «junge Frau von Energie 360°». Ist das gut oder schlecht? Da möchte ich mich gar nicht entscheiden. Die Erwartungen an eine Frau liegen tiefer, das kann ich zu meinem Vorteil nutzen.

    Wo siehst du Potenzial, um Frauen in deiner Branche zu unterstützen?

    Das ist eine schwierige Frage, denn es kommt meiner Meinung weniger auf Mann/Frau an, als darauf, was für ein Typ Mensch man ist. Selbst aktiv zu sein, ist einfach wichtig. Ich bin jemand, der Dinge einfordern und sich Rat und Unterstützung holen kann. Mit Energie 360° habe ich ausserdem eine Arbeitgeberin, die mir das leicht macht, weil sie ein offenes Ohr hat und die entsprechenden Tools bereitstellt.

    Was können sich andere Menschen von dir abschauen?

    Keine Angst haben. Anderen Menschen mutig und selbstbewusst gegenübertreten.

    Verrate uns doch noch, welche Frau dich am meisten inspiriert hat.

    Die Erste, die mir sofort in den Sinn kommt, ist mein Mami. Sie ist eine kluge, toughe Frau und nimmt kein Blatt vor den Mund. Sie ist aus Italien hierher gekommen und hat sehr viel erreicht: Nämlich das, was sie wollte.

    Strategische Verkaufsplanung gehört ebenfalls zu den Aufgaben von Giada Rapaglià.

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