Die Energiezentrale im Kellergeschoss

Im Neubau bietet der Anschluss an einen Energieverbund zahlreiche Vorteile, wie es Thalwil zeigt. Der Neubau der Dr. Ernst Th. Jucker-Stiftung profitiert künftig von erneuerbarer Energieversorgung aus dem Zürichsee und garantierter Versorgung zu fixen Preisen.

Baustelle der Immobilie in Thalwil von oben.

Rein äusserlich wird nicht viel zu erkennen sein. Das neue Gebäude, das derzeit an der Gotthardstrasse in Thalwil entsteht, wird sich nicht wesentlich von anderen Büro- und Wohnbauten unterscheiden. Im Erdgeschoss und ersten Obergeschoss bezieht die Bank Thalwil ihren neuen Firmensitz. In den weiteren Obergeschossen finden sich Mietwohnungen.

Und doch nimmt das Gebäude künftig eine Schlüsselrolle ein, was die Energieversorgung im Dorf betrifft. Denn im zweiten Untergeschoss entsteht derzeit die Energiezentrale und damit das Herzstück des neuen Seewasser-Energieverbunds Thalwil.

 

Seewasser-Energieverbund: langjährige Vision umgesetzt

«Bereits vor rund 20 Jahren war Thalwil eine der ersten Gemeinden, die sich engagiert auf den Weg der nachhaltigen Entwicklung begab», erzählt die frühere Gemeindepräsidentin Christine Burgener. Bereits der Energieplan der Gemeinde aus den Nuller Jahren hat die Vision eines Seewasser-Energieverbunds das erste Mal festgehalten. Bis dieser schliesslich zustande kam, brauchte es jedoch einige Jahre an Verhandlungen mit verschiedenen Parteien, wie sich Christine Burgener schmunzelnd erinnert. «Manchmal brauchte es zwei Schritte zurück, um einen Schritt vorwärts zu machen.»

 

Portrait von Christine Burgener

Wir stellen dem Energieverbund unseren Platz zur Verfügung, profitieren aber gleichzeitig auch selbst davon.

Christine Burgener, Präsidentin Dr. Ernst Th. Jucker-Stiftung

 

Auf politischer Ebene hat Christine Burgener den Energieverbund jahrelang begleitet. Und auch heute ist sie als Präsidentin der Dr. Ernst Th. Jucker-Stiftung, die das Grundstück an der Gotthardstrasse besitzt, aktiv in das Projekt involviert. «Die Platzverhältnisse im Zentrum Thalwils sind eng», erklärt sie. «Als Energie 360° und die Gemeinde Thalwil auf uns zukamen, boten wir Hand, damit man in unserem Gebäude die Energiezentrale realisieren kann.» Diese Zusage hat den Bau des Energieverbunds erst ermöglicht.

 

Energieverbund im Neubau: eine Win-win-Situation

Ausschlaggebend für den positiven Entscheid von Stiftung und Bank waren letzten Endes sowohl ideelle als auch wirtschaftliche Gründe, wie Burgener weiter erläutert. «Nachhaltigkeit ist uns sehr wichtig», sagt sie. «Für uns war deshalb von Anfang an klar, dass wir den Neubau erneuerbar beheizen möchten – und müssen.» Gleichzeitig biete der Anschluss an den Energieverbund auch eine garantierte Versorgung zu einem fixen Preis. Dank der Investitionsbeteiligung von Energie 360°, die die Energiezentrale im Gebäude baut und betreibt, fallen zudem Kosten für Wartungsarbeiten weg. «Wir stellen dem Energieverbund also unseren Platz zur Verfügung, profitieren aber gleichzeitig auch selbst davon», resümiert Christine Burgener. «Eine echte Win-win-Situation.»

 

Foto einer Heizzentrale, zu sehen sind isolierte Silos und Leitungen.

Im zweiten Untergeschoss entsteht die Heizzentrale, von der die gesamte Immobilie profitiert.

Als ehemalige Gemeindepräsidentin freut sie sich besonders, dass der langjährig geplante dritte Energieverbund in Thalwil zustande kommt. Was sieht sie rückblickend als Schlüsselfaktor für den Erfolg? «Am wichtigsten ist es, immer mit allen Parteien an einen Tisch zu sitzen und offen und konstruktiv miteinander nach Lösungen zu suchen», verrät sie. «Wo ein guter Wille ist, ist auch ein Weg.» Diesen Willen haben die Beteiligten unter Beweis gestellt. Im Frühjahr 2023 wird das neue Gebäude fertiggestellt sein. Und die Gemeinde Thalwil macht damit einen weiteren Schritt in die erneuerbare Energiezukunft.

 

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