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«Die grüne Minute»: Tipps und Informationen für mehr Nachhaltigkeit

Wie fördere ich die Biodiversität und wie verringere ich meinen CO2-Ausstoss? In Zusammenarbeit mit Radio 1 und der Umwelt Arena Schweiz gibt Energie 360° regelmässig Hintergrundinformationen und Tipps für mehr Nachhaltigkeit im Alltag.

Publiziert 11.07.2023 Lesedauer 19 min

Etwas für die Umwelt tun, Nachhaltigkeit fördern – klar. Aber wie? Und was ist genau zu tun? Genau mit solchen Fragen beschäftigt sich «Die grüne Minute». Die Sendung ist ein Gemeinschaftsprojekt von Energie 360°, der Umwelt Arena Schweiz in Spreitenbach und Radio 1. Jeden Donnerstag um 9.40 Uhr informiert «Die grüne Minute» über Themen wie Biogas, Seewasserverbünde, Fernwärme oder die Ökobilanz von Elektroautos. Zudem inspiriert sie die Zuhörenden mit Tipps für einen nachhaltigeren Lebensstil.

Hören Sie hier ausgewählte Sendungen zu Energie- und Nachhaltigkeitsthemen

 

Folge vom 7. Dezember 2023

Agrivoltaik

Die Revision der Raumplanungsverordnung 2022 ebnete den Weg für Photovoltaikanlagen in der Landwirtschaftszone. Agrivoltaik verbindet Pflanzenwachstum und nachhaltige Stromerzeugung auf innovative Weise. Dank der Technologie Insolagrin spannen sich lichtdurchlässige Solarpanels wie ein schützendes Dach über die Felder, während unten die Pflanzen gedeihen.

Transkript

07.12.2023 Grüne Minute – Agrivoltaik

 

 

Pflanzenwachstum und Stromerzeugung in einem. Geht das?

Mit der Revision der Raumplanungsverordnung im Jahr 2022 ist es in der Schweiz möglich in der Landwirtschaftszone grosse PV-Anlagen zu bauen.

Die sogenannte Agrivoltaik. Sie verbindet die Produktion von Solarenergie mit der Produktion von Nahrungsmitteln.

 

Andreas Kriesi von der Umwelt Arena in Spreitenbach

 

Wie funktioniert Agrivoltaik?

Unten wachsen Pflanzen, oben Ernten von Sonnenergie. Mit einer neu entwickelten Technik ist dies möglich. Sie nennt sich Insolagrin und basiert auf lichtdurchlässige Solarmodule. Sie kommen speziell in der Landwirtschaft zum Einsatz und spannen sich wie ein Dach über die Pflanzen. So ist es möglich das Pflanzenwachstum mit der richtigen Menge an Sonneneinstrahlung zu unterstützen und die Nutzpflanzen werden vor Regen und Hagel geschützt. Gleichzeitig besteht für die Landwirt*innen die Möglichkeit, Strom selber zu erzeugen.

 

Wie kriegen die Pflanzen genügend Wasser, wenn sie doch überdacht sind?

Die Solarmodule sind steuerbar. Landwirt*innen können mit einer App die Module steuern und je nach Wetter auf die Position der Module Einfluss nehmen.

Ein weiterer Pluspunkt: Agrivoltaik macht die heute weit verbreiteten Plastiktunnels überflüssig. Die Kosten für das Abräumen und Entsorgen des Plastiks fällt weg, eine Win-win-Situation für Umwelt und Finanzen.

 

Wie steht es denn mit der Biodiversität bei einer Agrivoltaik-Anlage?

Es befassen sich erst wenige Studien mit dem Thema Agrivoltaik und Biodiversität. Jedoch kommen diese Studien zum Schluss, dass die Vorteile überwiegen. Bei einer Agrivoltaik-Anlage hat man schattige, halbschattige und voll besonnte Parzellen. So entsteht ein kleinräumiges Nebeneinander von verschiedenen Lebensräumen, welche so mehr Platz für Insekten und Kleinlebewesen bieten als uniforme Lebensräume. Aber es ist natürlich wichtig, dass rund um eine Agrivoltaik-Anlage genügend naturnahe Lebensräume vorhanden sind, damit eine ökologische Vernetzung stattfinden kann.

 

Agrivoltaik – eine interessante, innovative Art Pflanzenwachstum und Stromerzeugung zu vereinen.

Folge vom 30. November 2023

Nachhaltige Immobilienentwicklung

Energieeffizienz ist entscheidend, wenn es um die Sanierung von Immobilien geht. Durch den Einsatz von effizienten Heizungs- und Kühlsystemen sowie intelligenten Technologien im Gebäude lässt sich der Energieverbrauch deutlich reduzieren. Um das Ziel der langfristigen Nachhaltigkeit zu erreichen, ist es ratsam, einen Fachmann wie Energie 360° mit ihrer Expertise hinzuzuziehen.

Folge vom 26.10.2023

Strommangellage und Elektromobilität

Die Beliebtheit der Elektroautos wirft die Frage auf, ob sich ihre wachsende Verbreitung auf das Schweizer Stromnetz auswirken könnte. Der Strombedarf für E-Mobilität wird bis 2035 zwar steigen. Der Anteil am gesamten Schweizer Stromverbrauch bleibt jedoch weiterhin gering. Elektroautos lassen sich mit 100% erneuerbarer Energie betreiben und können mithilfe von Smart Grids und bidirektionaler Lad

Folge vom 01.06.2023

Förderung von Elektromobilität

Die Zahl der Elektroautos auf Schweizer Strassen steigt stetig. Die Anschaffung eines E-Autos ist eine Investition in die Zukunft. Für den Kauf, aber auch die Ladeinfrastruktur und die Fahrzeugsteuern, gibt es Unterstützung von Bund, Kanton, Gemeinde, Energieversorgern und Stiftungen. Es lohnt sich, sich über die Förderangebote zu informieren.

Transkript

Auf Schweizer Strassen sind immer mehr Elektroautos unterwegs. Wer sich ein Elektroauto kaufen möchte, ist gut beraten, sich über Förderungen zu informieren. Denn für den Kauf von einem Elektroauto gibt es Unterstützung durch Bund, Kanton, Gemeinde, Energieversorger und Stiftungen. 

 

 

Andreas Kriesi von der Umwelt Arena in Spreitenbach 

 

Frage 1: Mit welchen finanziellen Förderungen kann man rechnen, wenn man sich ein Elektroauto kaufen möchte?  

Das ist individuell von Kanton zu Kanton verschieden. Wer sich ausführlich informieren möchte, kann im Internet auf «Energiefranken.ch» seine Postleitzahl eingeben und erhält eine Übersicht über finanzielle Förderungen in seiner Gemeinde und kann sich sogar persönlich über Elektromobilität beraten lassen. 

 

Frage 2: Und wie sieht es mit der Fahrzeugsteuer aus? 

In einigen Kantonen (z.B. Zürich, Solothurn und Nidwalden) sind Elektroautos von der Fahrzeugsteuer gänzlich befreit, die bei Verbrennerfahrzeugen mit der gleichen Leistung und dem gleichen Gewicht bis zu 1 500 Franken pro Jahr betragen kann. Ein Grossteil der Kantone gewährt immerhin Rabatte und Ermässigungen von 25 bis 75 Prozent. 

 

Frage 3: Gibt es auch eine Förderung für Ladeinfrastruktur? 

Ja, das gibt es in zahlreichen Gemeinden und Städten, wo finanzielle Zuschüsse in der Höhe von bis zu 60 Prozent der Kosten für die Grundinstallation gewährt werden, etwa für die Erschliessung einer Tiefgarage mit den notwendigen Stromleitungen. Auch für netzwerkfähige Ladestationen mit intelligentem Lastmanagement bieten viele Gemeinden und Energieversorgungsunternehmen Unterstützung in Form von Subventionen an. 

Folge vom 10.11.2022

Mit Batteriespeichern Solarstrom effizient nutzen

Die Zukunft gehört den erneuerbaren Energien. In der Schweiz hat die Photovoltaik eine Vorreiterrolle übernommen. Doch Solaranlagen produzieren meist genau dann besonders viel Strom, wenn der Bedarf gering ist – nämlich tagsüber und im Sommer. Ein Gegenmittel für dieses Ungleichgewicht: Batteriespeicher. Sie überbrücken die zeitliche Differenz und erhöhen den Eigenverbrauchsgrad.

Transkript

Die Energiewende beinhaltet wetterabhängige erneuerbare Energien. In der Schweiz ist dies überwiegen die Solarenergie. Damit diese launische Energieform trotzdem unsere Strombedürfnisse zeitgleich deckt, sind Stromspeicher notwendig.  

 

Was ist der Sinn und Zweck von Stromspeichern im Keller? 

Diese Speicherbatterien sammeln am Tag den eigens produzierten Solarstrom und geben ihn dann abends wieder ab, wenn wir nach Hause kommen und Kochen, Fernsehen, Waschen. Schlaue Gebäudesystem heizen bereits heute am Tag mit Solarstrom den Wärmespeicher auf. Mit einem Batteriespeicher erhöht man die Eigenverbrauchsquote von 30-40 auf etwa 70%.  

 

Was bedeutet denn Eigenverbrauchsquote? 

Es ist ein Mass, wie viel Prozent des benötigten Stroms im Jahr selber produziert wurde. Je höher diese Quote ist, desto schneller lässt sich eine Solaranlage amortisieren. Auch wird bei einer hohen Eigenverbrauchsquote das Stromnetz geschont. Eine 100 prozentige Quote ist mit einer Energieautarkie gleichzusetzen. Das Leuchtturmprojekt der Umwelt Arena in Brütten ist das bislang einige Mehrfamilienhaus, das diese Energieautarkie erreicht hat.  

 

Kann denn nicht auch ein Elektroauto die überschüssige Solarenergie zwischenspeichern? 

Gesamtschweizerisch gesehen schon. Tausende Elektroautos schliessen sich zu einem virtuellen Grossspeicher zusammen. Dazu ist jedoch noch ein erheblicher Ausbau der Infrastruktur notwendig. 

Viele Hausbesitzer_innen mit einer Solaranlage haben auch einen Stromspeicher, weil sie ihr Elektroauto tagsüber nutzen und erst abends zu Hause sind.  

Die Firma Stabl Energy nutzt jedoch als stationäre Speicher ausgediente Elektroauto-Batteriezellen. So wird diesen Akkumulatoren ein zweites Leben ermöglicht, was sich positiv auf die Ökobilanz auswirkt.  

Folge vom 20.10.2022

Das Potenzial von Fernwärme

Bereits über 1000 Energieverbünde liefern in der Schweiz CO2-arme Heiz- und Kühlenergie. Sie nutzen Energiequellen wie Gewässer, Holzschnitzel, Geo- und Solarthermie sowie industrielle Abwärme. Doch das Potenzial ist noch längst nicht ausgeschöpft.

Transkript

 

In der Schweiz gibt es bereits über 1'000 Wärmeverbünde. Sie liefern CO2-arme Heiz- und Kühlenergie. Sie helfen, dass Ziel von Netto-Null-Emissionen bist 2050 zu erreichen. Das Potenzial ist noch längst nicht ausgeschöpft.  

 

Wie funktioniert Fernwärme bzw. woher kommt diese? 

Mit Fernwärme meint man einen Verbund, welcher die Wärme aus einer Quelle bezieht und in einem Quartier oder in einer Region verteilt. Als Wärme- oder Kältequellen kommen Gewässer, Holzschnitzel, Geo- und Solarthermie sowie industrielle Abwärme in Frage. Es werden also meistens CO2-neutralen Energiequellen genutzt. Mit 60% Anteil machen Holzwärmeverbünde den Löwenanteil aus. 

 

Wie sieht denn eine praktische Umsetzung aus? 

Eine der Herausforderungen der Fernwärme sind die teil anspruchsvollen Baubewilligungsverfahren. Im Zuge des Baus der Limmattalbahn wurde auch in Dietikon und Spreitenbach das Fernwärmenetz ausgebaut und das Bewilligungsverfahren erleichtert. Von dieser Neuerschliessung profitierte auch die Umwelt Arena, welche seit einem Jahr Fernwärme für den Spitzenwärmebedarf bezieht.  

 

Wie hoch ist denn das eingangs erwähnte Potenzial dieser Energieform?

Die 1'000 Wärmeverbünde decken bereits 8% des nationalen Wärmebedarfs ab. Je nach Berechnung könnten aus wirtschaftlicher und energieplanerischer Sicht bis zu 20% abgedeckt werden. Das macht Sinn, den häufig entsteht die Wärme sowieso. Wie z.B. in Kehrrichtverbrennungsanlagen. Sie muss nur noch verteilt werden. Der Endverbraucher hat den Vorteil, dass es dank einem Regiowärmeanschluss keine Heizung mehr nötig ist und auch keine Brennstoffe gelagert werden müssen. Es viel im ehemaligen Heizungsraum Platz für anderes frei.  

Folge vom 29.09.2022

So gelingt die Energiewende – Teil 2

Intelligente Systeme helfen uns, CO2-neutral zu leben. Mit einem Energie- und Lastmanagement ist der selbstproduzierte Strom im Quartier oder Eigenheim effizient nutzbar. Dabei ermöglicht das intelligente Netz (Smart Grid) eine flächendeckende Sektorkopplung – die Verknüpfung von Strom, Wärme und Mobilität. Wie unterstützen uns diese Technologien beim Erreichen unserer Energieziele?

Transkript

 

Damit die Energiewende gelingt und wir möglichst rasch CO2-neutral leben können, sind wir auf viele Technologien angewiesen. In diesem zweiten Teil stellt Andreas Kriesi weitere 3 intelligente System vor.  

 

Wie funktioniert ein Energie- und Lastmanagement? 

So ein Management hilft, den selber produzierten Strom möglichst selber in einem Quartier oder Eigenheim zu verbrauchen. Ausserdem stellt es sicher, dass die Anschlussleistung nicht überschritten wird. Eine aktive Steuerung verteilt die Energieflüsse innerhalb von einem Gebäude bzw. auf einem ganzen Areal. Das hat den Vorteil, dass ein Elektroauto dann geladen wird, wenn von der Solaranlage genug Leistung kommt.  

 

Das klingt sehr schlau. Könnte dies denn ein Teil der Lösung für unser Energieproblem sein? 

Auf jeden Fall. Das Schöne ist ja, dass E-Autos sowohl überschüssigen Strom am Tag aufnehmen und diesen dann bei Bedarf am Abend wieder einspeisen können. So werden Boiler zukünftig nicht mehr in der Nacht aufgeheizt, sondern am Tag. Diese Verknüpfung von Strom, Wärme und Mobilität nennt man Sektorenkopplung.  

 

Hat denn ein Smart Grid auch etwas damit zu tun? 

Ja, das sogenannte intelligente Netz ermöglicht eine flächendeckende Sektorenkopplung. Dafür sind Smart Meter also intelligente Stromzähler notwendig. Das heisst, dass Elektrizitätswerke Zugriff auf stromintensive Verbraucher wie Boiler und Wärmepumpen haben. Für dass die Konsumenten_innen Ihre Geräte von den EW’s steuern lassen, profitieren sie von einem tieferen Strompreis. Die EW’s wiederum haben durch die Steuerung den Vorteil, dass sie weniger Spitzenlast bereitstellen müssen und sparen damit Kosten.  

Folge vom 15.09.2022

So gelingt die Energiewende – Teil 1

Technologien unterstützen uns bei der Energiewende. So zum Beispiel die thermischen Netze, die auf erneuerbare Quellen zurückgreifen. Sie ersetzen Öl- und Gasheizungen. Des Weiteren gibt es Kurzzeitspeicher wie das Pumpspeicherkraftwerk Linth-Limmern im Kanton Glarus oder Langzeitspeicher. Diese speichern die Energie über mehrere Monate. Wie genau helfen uns die drei Technologien, kurzzeitige Mang

Transkript

Damit die Energiewende gelingt und wir möglichst rasch CO2-neutral leben können, sind wir auf viele Technologien angewiesen. Drei davon stellt nun Andreas Kriesi vor.  

 

Was hat es mit thermischen Netzen auf sich? 

Konkret sind dies Rohre, welche Wasser von einer Wärme- oder Kältequelle in die umliegenden Häuser leiten. Es handelt sich um einen geschlossenen Kreislauf. Denn das Wasser ist hierbei nur das Medium, welches die benötigen Wärme entweder den Häusern zu- oder abführt; die Häuser also im Winter wärmt bzw. im Sommer kühlt. Der Vorteil davon ist, dass keine Maschine wie z.B. eine Gasheizung benötigt wird. Dadurch spart man Platz und Wartungskosten. Ausserdem stammt die Wärme meistens aus erneuerbaren Quellen wie Holzschnitzelheizungen, Grund- oder Seewasser.  

 

Was sind sogenannte Kurzzeitspeicher?  

Zu den Kurzspeichern zählen grosse Pumpspeicherkraftwerke wie z.B. Linth-Limmern im Kanton Glarus. Diese pumpen bei einem mehrmals täglich vorkommenden Stromüberschuss Wasser in einen Speichersee. Dieses Wasser wandelt das Kraftwerk mittels Turbinen wieder in Strom um, wenn sich eine kurzzeitige Mangellage abzeichnet.  

Immer häufiger kommen auch Batteriespeicher zum Einsatz, welche z.B. Solarstrom vom Tag in die Nacht speichern. Hierzu kommen auch alte Akkus aus ausgedienten Elektroautos zum Einsatz wie z.B. in der Überbauung Arrivo in Kloten.  

 

Ergänzend zum Schluss die Frage, was der Zweck von Langzeitspeichern ist? 

Langzeitspeicher speichern Energie über mehrere Monate. Man nennt sie deshalb auch saisonale Speicher. Sie sind ein sehr wichtiger Bestandteil der Energiewende, denn sie können helfen, die viel beschwörende Winterstromlücke zu schliessen. Als Speichermedium kommen entweder grosse Warmwasserspeicher zum Einsatz oder das Power-to-X-Verfahren. Hierbei wird Stromüberschuss im Sommer genutzt, um Gas oder Brennstoff herzustellen, welche dann im Winter genutzt werden können

Folge vom 09.06.2022

Kann Gas erneuerbar sein? Ja!

Gasbezügerinnen und Gasbezüger werden in den nächsten Jahren nach und nach ihre Gasheizung ersetzen und auf erneuerbare Quellen umsteigen. Um das Klimaziel 2040 zu erreichen, sind wir unter anderem auf CO2-neutrales Gas angewiesen. Wofür werden wir erneuerbares Gas benötigen? Welche Quellen gibt es?

Transkript

Seit dem Ausbruch des Ukraine-Krieges machen sich viele Menschen Gedanken, woher sie zukünftig Gas beziehen sollten. Auch Gas aus Norwegen und der EU verursacht CO2. Welche nachhaltigen, erneuerbaren Quellen es gibt zeigt Andreas Kriesi von der Umwelt Arena auf.  

 

Was heisst eigentlich erneuerbares Gas? 

Damit meint man Gas, dass CO2-neutral ist. Das bedeutet, dass das CO2, welches beim Verbrennen entsteht, bei der Produktion aus der Luft oder aus Industrieprozessen gebunden wurde. Wenn wir bis 2050 die Klimaneutralität erreichen möchten, sind wir u.a. auch auf CO2-neutrales Gas angewiesen.  

 

Wofür werden wir bis 2050 erneuerbares Gas benötigen? 

Einige heutige Gasbezüger, werden bis in 28 Jahren auf andere Quellen umsteigen. Das sind namentlich Gebäude mit einer Bodenheizung, welche bis anhin mit Gas geheizt haben. Einige Gasbezüger können jedoch nicht auf Wärmepumpen umsteigen. Dies sind z.B. Altbauten mit Heizradiatoren und vor allem die Industrie, welche auf Temperaturen von über 100°C angewiesen ist.  

 

Welche Quellen für erneuerbares Gas gibt es denn? 

Das kann ganz klassisch eine Biogasanlage sein, welches Grüngut mittels Bakterien zu Methan abbaut. Komplexer ist die synthetische Gas-Herstellung. Der Strom aus erneuerbaren Quellen wie Sonnen, Wasser- oder Windkraft wird genutzt, um Wasser in seine Elemente zu spalten. Dem Wasserstoff wird dann CO2 aus z.B. eine Kehrichtverbrennungsanlage beigemischt. Daraus entsteht dann Methan, was chemisch gesehen, dasselbe die das fossile Erdgas ist.  In der Umwelt Arena kann man ein einer neuen Ausstellung die verschiedenen erneuerbaren Gasquellen anschauen.  

Folge vom 10.03.2022

Biogas als erneuerbare Energiequelle

Mit einem speziellen Verfahren – Pyrolyse von Holz – produziert das Holzheizkraftwerk in Frauenfeld erneuerbare Strom- und Wärmeenergie. Als Nebenprodukt entsteht klimapositive Pflanzenkohle, die der Atmosphäre CO2 entzieht. Bioenergie ist eine vielversprechende Lösung. Doch welches Potenzial steckt dahinter?

Transkript

Biogas aus Kläranlagen und Gartenabfällen, Holzpellets und Holzschnitzel aus einheimischen Wäldern. Alles das ist Bioenergie.  

 

Welches Potenzial steckt hinter dieser nachhaltigen Energieform? 

Das ist beträchtlich. Das eidgenössische Forschungsinstitut WSL schätzt, dass nachhaltig nutzbare Potenzial auf ca. 100 Petajoule, was 10% des gesamten Energieverbrauchs der Schweiz entspricht.  

Auch aus Hofdünger kann man viel Energie rausholen. Ein Forscherteam von der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften schätzt, dass sich die Nutzung von Hofdünger in Biogasanlagen bis 2030 durchgesetzt haben wird.  

 

Was kann man tun? 

Beim Bezug von Strom und Gas sollte man auf erneuerbare Quellen achten. Dies kann Naturstrom aus Solar- und Wasserkraft oder auch Biogas sein. Sowohl erneuerbaren Strom als auch CO2-neutrales Gas liefert z.B. ein Holzkraftwerk in Frauenfeld. Mittels Pyrolysetechnik wird Holz zu Methan abgebaut. Dieses Holzgas wird dann mit vier Gasmotoren zu Wärme und Strom umgewandelt. Dank dieser Technik wird 92% der enthaltenen Energie genutzt und jedes Jahr rund 9000 Tonnen CO2 gebunden. Das Kraftwerk liefert Strom für 8'000 Haushalte und versorgt neben der einer Zuckerfabrik rund 1'000 Haushalte mit ökologischer Wärme.  

 

Sehr spannend: Strom und Wärme aus regionalem Restholz. Wie viel macht denn der Anteil an Bioenergie heute aus? 

Holzenergie, also Stückholz, Pellets und Holzschnitzel, deckt rund 10% der schweizweiten Wärmebedarfes ab.  

Im Bereich der erneuerbaren Energie stammt 20% aus Biomasse.  

Das Gärgut, was ein Restprodukt aus der Biogasproduktion ist, wird wieder als Dünger eingesetzt. Damit zählen Biogas und Holzgas zu den erneuerbaren Energieformen, welche die Kreislaufwirtschaft unterstützten.  

Folge vom 13.01.2022

Nachhaltig heizen – diese Alternativen lohnen sich

Wenn Sie Ihre Heizung ersetzen müssen, haben Sie die Wahl zwischen verschiedenen modernen Heizungen, die umweltfreundlich funktionieren. Machen Sie sich rechtzeitig Gedanken über ein neues Heizungssystem. Das verschafft Ihnen Zeit, um verschiedene Lösungen vergleichen zu können.

Transkript

Es tut sich viel im Bereich Heizen. Zürich hat Ende November das Energiegesetz deutlich angenommen. Die Erdöl- und Erdgaspreise steigen. Dadurch wechseln immer mehr Hausbesitzer_innen auf ein erneuerbares Heizsystem.  

 

Welche Alternative zu fossilen Heizungen gibt es? 

Da gibt es vor allem Wärmepumpen, welche die nötige Wärme entweder aus der Aussenluft oder dem Untergrund entziehen. Auch kann man Holzpellets aus einheimischen Wäldern nutzen. Schlussendlich gibt es je nach Standort die Möglichkeit seine Liegenschaft an ein Regiowärmenetz anzuschliessen. Dieses wird durch die Abwärme von Kehrichtverbrennungsanlagen gespeist.  

 

Das klingt spannend. Sind diese Heizungen den kostengünstiger? 

Ja, das sind sie bereits mit den heutigen Preisen für Erdöl und Erdgas. Hinzu kommt die Preisstabilität von erneuerbaren Heizungen. Diese ist für Investoren entscheidend. Investiert man heute in eine Ölheizung weiss man nicht, wie teuer einem diesen in 5 oder in 10 Jahren zu stehen kommt. Bei einer Wärmepumpe kann man die Preise viel klarer voraussagen.  

 

Aus den Medien kennt man auch hört man auch von Heizsystemen, welche die Wärme aus einem See nehmen. Wie funktioniert das? 

Ganz ähnlich wie bei einer Luft-Wärmepumpe. Nur dass man in diesem Fall Wasser aus dem See nutzt. Üblicherweise aus einer Tiefe von 20 – 40 Metern. Zwar ist der Pumpaufwand grösser, dafür ist das Wasser mit 4-10° C auch wesentlich milder als es die Aussenluft im Winter ist. Energie 360° hat diverse Projekte rund um den Zürichsee realisiert. Seewasser hat den zusätzlichen Vorteil, dass man im Sommer die Gebäude auch sehr energieeffizient kühlen kann.  

Folge vom 06.01.2022

Elektromobilität: Ladelösungen für jeden Standort

Immer mehr Elektroautos sind auf den Schweizer Strassen unterwegs. Deshalb sind auch immer mehr Ladestationen nötig. Welche Ladelösungen gibt es für den öffentlichen Raum, für Immobilienverwaltungen oder für Unternehmen? Energie 360° kennt sich bei zukunfts- und investitionssicheren Ladeinfrastrukturen bestens aus.

Transkript

Einleitungssatz: Der Absatz von Elektroautos bleibt auch in den Corona-Jahren hoch und übersteigt bereits die Verkäufe von Diesel-PKW’s. Der Durchbruch der Elektromobilität bedingt vor allem auch eine gute Ladeinfrastruktur.  

 

Was taugen denn heutige Elektroautos? 

Sie können mit immer grösseren Reichweiten und sinkenden Preisen punkten. Auch nimmt die Modellvielfalt rasant zu. Fast alle Autohersteller setzten mittlerweile klar auf elektrische Motoren um. Neben Tesla drückt besonders der VW-Konzern mit 9 rein elektrischen Modellen aufs Strompedal.  

 

Das ist ja sehr erfreulich. Widerspiegelt sich diese Ausweitung auch in den Zulassungszahlen? 

Allerdings. Vor zwei Jahren lagen die Neuzulassungen von Steckerautos bei 14%.  Dieses Jahr zeichnet sich ein Anteil auf fast 30% (29% um genau zu sein) ab, was einer Verdoppelung entspricht.  

Laut dem aktuellen Swiss e-mobility Szenario werden in der Schweiz bis 2035 über 90 Prozent aller Neuzulassungen Steckerautos sein. Dafür braucht es eine gute Ladeinfrastruktur. 

Für viele Autolenker ist der einfache Zugang zu einer Ladestation mitentscheidend für den Kauf eines Elektroautos. Diese Infrastruktur besteht noch nicht überall, wird aber laufend ausgebaut.  

 

Wo gibt es denn öffentliche Ladestationen und was gibt es für Lösungsansätze?  

Heute sind bereits rund 75% aller Raststätten mit mindestens einer Ladestation und über 30% mit mindestens einer Schnellladestation ausgerüstet.  

Auch gibt es Anbieter wie Energie 360°, welche nicht nur für den öffentlichen Raum, sondern auch für Immobilienverwaltungen und Unternehmen skalierbare Ladelösungen anbieten. Eine gute Ladeinfrastruktur erhöht auch den Wert der Immobilie und macht unter anderem Shoppingcenter und Freizeitanlagen attraktiver.  

Folge vom 01.07.2021

Energie aus dem Zürichsee

In Seen ist viel Energie gespeichert. Denn in einer bestimmten Tiefe bleibt die Wassertemperatur während des ganzen Jahres gleich. Über Wärmepumpen lässt sich diese Energie beispielsweise für das klimafreundliche Heizen und Kühlen nutzbar machen. Energie 360° realisiert verschiedene Projekte in Quartieren, Städten und Gemeinden.

Transkript

 Die Badesaison ist eröffnet. Doch neben der willkommenen Abkühlung im Sommer, können Seen im Winter Wärmeenergie liefern. Doch wie funktioniert das?  

Seen sind grosse thermische Speicher. Z.B. liegt die Wassertemperatur auch im Winter bei 5-7°C. 

Das kann ich mir kaum vorstellen. Die Seen gefrieren im tiefen Winter doch, zumindest an den Rädern.  

Das ist so. Doch in 20 bis 30 Metern Tiefe ist die Wassertemperatur über das Jahr hinweg konstant, selbst wenn der See an der Oberfläche gefroren ist.  

OK, aber wie kann man 7°C doch eine Wohnung heizen? 

Mit Wärmepumpen. Diese entziehen dem Seewasser die enthaltene Wärme und können dadurch eine Vorlauftemperatur von über 70°C generieren.  

Aber werden durch die Abkühlung des Seewassers im Winter nicht die Pflanzen- und Tierwelt beeinträchtigt?  

Nein. Das Wasser fliesst nur wenig kühler zurück, Dadurch verändert sich die Wassertemperatur lediglich in direkter Umgebung um wenige Zehntelgrade. Bei den üblichen Fassungstiefen von 20 bis 30 Metern ist Flora und Fauna ausserdem bereits so spärlich vorhanden, dass gegenseitige Beeinflussung von Technik und Umwelt äusserst gering sind. 

Das klingt gut, aber wo gibt es denn schon solche Anlagen? 

Schon länger heizt beispielsweise der Kinderzoo in Rapperswil mit Seewasser. Teile des Quartiers Riesbach undIm Seefeld im Osten der Stadt Zürich wird voraussichtlich 2022 mit dem Bau einer solchen Anlage begonnen. Sie wird rund 300 Liegenschaften mit Wärmeenergie aus dem See versorgen. , werden bald mit Wärmeenergie aus dem See beliefert. Diese decken über 80% ab. Einzig für den Spitzenbedarf wird CO2-neutrales Biogas aus dem Netz bezogen.   

Wieso gerade dieses Quartier? 

Vorteilhaft ist natürlich die Nähe zum See. Und es stehen viele Gebäude nahe beieinander. Ebenfalls Heute wird dort ein Drittel derdie Mehrheit der Liegenschaften mit Öl und zwei Drittel mitoder Gas beheizt. Dadurch gibt es ein grosses Einsparpotenzial von 4‘500 Tonnen CO2 pro Jahr.  

Folge vom 17.06.2021

Nachhaltigkeit auf dem Teller

Zwischen Feld, Stall und Teller landen in der Schweiz etwa ein Drittel aller Lebensmittel im Abfall. Würde man alle diese Abfälle in Lastwagen verladen und diese in eine Reihe stellen, ergäbe das eine Strecke von Zürich bis Barcelona – und zurück. Mit einfachen Tipps lässt sich der eigene Food Waste reduzieren.

Transkript

In der Schweiz werden jährlich pro Person rund 300 Kilogramm vermeidbare Lebensmittel weggeworfen. Mit etwas Kreativität lassen sich aber aus Essensresten feine Menüs zusammenstellen.  

 

 Was bedeutet Foodwaste für unsere Umwelt? 

  • Rund ein Drittel aller in der Schweiz produzierten Lebensmittel geht zwischen Feld und Teller verloren oder wird verschwendet. Das entspricht pro Jahr rund 2 Millionen Tonnen Nahrungsmittel oder der Ladung von rund 140‘000 Lastwagen, die aneinandergereiht eine Kolonne von Zürich bis Madrid ergeben würden. Fast die Hälfte der Abfälle werden in Haushalten und der Gastronomie verursacht: Pro Person landen hier täglich 320 Gramm  

einwandfreie Lebensmittel im Abfall. Dies entspricht fast einer ganzen Mahlzeit. 

  • Ein Drittel der weltweiten Umweltbelastungen wird durch die Ernährung verursacht: ein bewusster Umgang mit Lebensmitteln kann darum massgeblich zur Entlastung der Umwelt beitragen. 

Wie kann ich Foodwaste vermeiden? 

  • Clever einkaufen, und zwar nur so viel wie Sie brauchen. Ein einfacher Einkaufszettel kann dabei helfen, auch dass Sie sich nicht von Aktionen dazu verleiten lassen zu viel einzukaufen. 

  • Dann die Lebensmittel möglichst lange haltbar machen, indem Sie sie richtig lagern. In einer weiteren Grünen Minute werden Sie erfahren wie Sie zum Beispiel den Kühlschrank optimal einräumen. 

  • Dann sollten Sie richtige Portionengrössen wählen, also lieber weniger kochen und servieren.  

  • Und wenn trotzdem einmal Reste übrig bleiben, diese wieder verwerten indem Sie sie am nachfolgenden Tag essen oder daraus ein neues Menü machen.  

Unsere Grosseltern konnten noch aus jedem übrig gebliebenen Lebensmittel ein Essen zaubern. Wo kann ich heute Ideen holen, wenn mir diese Kreativität fehlt?

  • Zum Beispiel in der Umweltarena wird Foodwaste in der Ausstellung „Nachhaltige Ernährung“ thematisiert, wo ebenfalls einige Beispiele gezeigt werden, was man aus Resten kreatives kochen kann. 

  • Es gibt auch Kochbücher zu diesem Thema und im Internet gibt es viele Seiten, wo man anhand von vorhandenen Zutaten nach Rezepten suchen kann, z.B. Chefkoch de.  

  • Und es gibt eine APP namens Beste Reste und funktioniert ganz einfach. Sie geben die Zutaten ein die Sie übrig haben (bis zu drei Zutaten) und können sich dann Rezepte vorschlagen lassen. 

  • Je öfter Sie aus Resten kochen, desto mehr Erfahrung bekommen Sie und eigene Ideen können Sie entwickeln. 

  • Ich mache zum Beispiel immer einen Kuchen wenn ich noch Eier übrig habe, denn Backpulver, Mehl und Zucker habe ich immer zu Hause und mit etwas Glück habe ich noch eine Zitrone, etwas Schokolade, oder was sonst in einen Kuchen passt, übrig. 

Folge vom 04.03.2021

Integrale Energielösungen – Gewinn für alle

Bei grossen Überbauungen wird früh geklärt, wie das Areal mit Energie, Wärme oder Kälte versorgt werden kann. Dabei schauen die Expertinnen und Experten nicht jeden Bereich einzeln an, sondern kombinieren sie. So entsteht eine integrale Energielösung. Das sorgt für mehr Nachhaltigkeit, wovon alle profitieren: die Mieterschaft, die Investorinnen und Investoren und die Umwelt.

Transkript

Die neuen Erneuerbaren Energieträger lösen mehr und mehr fossile Energieträger wie Öl und Gas ab. Das ist gut für das Klima. Aufgrund Ihrer Schwankungen stellen sie für die Verbraucher eine Herausforderung dar. Dem setzten integrale Energielösungen entgegen.  

 

Was sind integrale Energielösungen?

Es sind Strategien, wie man mit dezentralen, erneuerbaren Energieformen klassische Bedürfnisse von Gebäuden wie Wärme, Kälte und Strom befriedigt. Solche Systeme werden schon lange vor dem Bau eines grossen Gebäudes geplant und macht vor allem bei grossen Überbauungen ab 50 Wohnungen Sinn.  

Ein Teil von einer integralen Energielösung ist z.B., dass die Wärmepumpe nach Möglichkeit erst dann eingeschaltet wird, wenn die Photovoltaikanlage auch genug Strom dafür bereitstellt.  

 

 

OK, das klingt ja spannend, aber wem bringt sein solches System etwas? 

Die Bewohner von solchen durchdachten Gebäuden bezahlen weniger für den Strom. Die Investoren wiederum können mit stabilen Energiepreisen rechnen. Es ist auch schön, wenn man bei einem Gebäude schon einen grossen Teil der Energiestrategie 2050 bereits heute umgesetzt hat. So sind sowohl die Investoren als auch die Bewohner auf der sichereren Seite.  

 

Ja, für die Zukunft bauen macht Sinn, wenn man bedenkt, dass ein Gebäude 50-100 Jahre stehen bleibt. Was können den die Bewohner zu einem energieschonenden Umgang beitragen?

Vieles regelt bereits das Gebäudeleitsystem. Trotzdem können Sie z.B. viel Energie einsparen, wenn Sie nicht zu lange duschen. Bei einem modernen Gebäude braucht die Warmwasseraufbereitung mehr Energie als die Heizung.  

Ebenfalls sinnvoll ist, wenn man den Grünabfall separat sammelt und in die grüne Tonne wirft. Damit erhöht man nicht nur den Biogasanteil, sondern schliesst wichtige Stoffkreisläufe. Ein Reststoff aus der Biogasanlage resultiert nämlich wertvoller Dünger, welcher auch als natürlicher Bodenverbesserer eingesetzt wird.  

 

Folge vom 01.04.2021

Corona-Pandemie und der ökologische Fussabdruck

Die Umweltbelastungen durch den Verkehr haben sich während der Corona-Pandemie zwar reduziert – langfristig dürfte das jedoch kaum ins Gewicht fallen. Unser ökologischer Fussabdruck lässt sich aber auch ohne Pandemie-Massnahmen verbessern. Diese Tipps helfen dabei, mehr Nachhaltigkeit in den Alltag zu bringen.

Transkript

Das Corona-Virus veränderte das Leben und damit auch die Konsumgewohnheiten von den Menschen weltweit. Doch wie lässt sich der ökologische Fussabdruck, also die ökologische Belastung des Planeten durch den Menschen, auch nach Corona klein halten?  

 

Frau Friedli: Ist die Umweltbelastung während Corona gestiegen oder gesunken? 

In wenigen Bereichen stieg die Umweltbelastung. So benutzten z.B. viele öV-Nutzer_innen aus Angst vor einer Ansteckung das Auto. Auch verdrängte das Virus die Klimadebatte aus den Medien und grösstenteils auch vom politischen Parkett. Durch Homeoffice und die drastischen Restriktionen an den Grenzen, sank die Umweltbelastung aus dem Verkehr rapide. Nicht zuletzt auch dank dem Flugverbot.  

 

Das klingt ja erfreulich. Doch wenn Corona einmal überwunden ist, wird die Industrie wieder hochfahren und die Menschen werden Ihre Auslandferien nachholen.  

Die Anzeichen deuten tatsächlich darauf hin, dass sich die meisten Menschen während Corona nicht grundlegend verändert haben und nun Ihren Lebensstil ökologisch ausrichten wollen. Die C-Krise kann sogar Trotzreaktionen hervorrufen. So im Sinne vom «Jetzt erst recht».  

 

Für die, die sich ökologisch verhalten wollen: Was können Sie empfehlen, um den ökologischen Fussabdruck klein zu halten?  

Es gilt sicherlich, die Mobilitätsbedürfnisse zu hinterfragen. So ist zu prüfen, ob einzelne Homeoffice-Tage auch nach Corona möglicherweise sinnvoll sind. Auch muss man nicht weit wegfliegen, um sich in einer beeindruckenden Natur zu erholen. Die Schweiz und das nahe europäische Ausland bieten viele schöne Feriendestinationen.  Ebenfalls tut daran täten wir, wenn wir unsere Ernährung überdenken und mehr Rücksicht auf deren Folgen nehmen würden. So ist die Ökobilanz von pflanzlichen Nahrungsmitteln um einiges besser als von Fleisch, Milch und Eiern. Schlussendlich kann jede und jeder mit einem Naturstrom- und Biogasprodukt die Energiewende vorantreiben. Auch Unternehmen tragen dazu bei: Energie 360° z.B. erhöht per heute den Biogasanteil im Standardprodukt von 20 auf 25% und verkauft das Gas zum gleichen Preis an ihre Kunden.  

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