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Warum es für den Klimaschutz E-Autos braucht

Beim Thema Elektromobilität geht es oft um Kosten, Reichweite und Ladestationen. Doch die wichtigste Frage lautet: Wie tragen E-Autos massgeblich dazu bei, die Klima- und Nachhaltigkeitsziele zu erreichen? Höchste Zeit, das grosse Bild zu zeigen.

Publiziert 03.01.2024 Lesedauer 5 min

Diese Zahl lässt aufhorchen: Das UN-Umweltprogramm warnt in seinem neusten Jahresbericht vor einem Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur um 2,9 Grad bis im Jahr 2100 (Quelle: Regionales Informationszentrum der Vereinten Nationen). Eine solche Erwärmung hätte gravierende Auswirkungen auf die globalen Lebensbedingungen und würde zu Naturkatastrophen, Hungersnöten und Fluchtbewegungen führen. Der Wert basiert auf dem absehbaren Ausstoss klimaschädlicher Treibhausgase, falls die Staaten in aller Welt ihre gegenwärtigen Klimaschutzzusagen umsetzen – und davon ist Stand heute nicht auszugehen. Auch die Schweiz hat ihr Klimaziel bis 2020 verfehlt (Quelle: Bundesamt für Umwelt).

Zum Vergleich: An der UN-Klimakonferenz in Paris wurde im Jahr 2015 das Ziel vereinbart, bei der durchschnittlichen globalen Erwärmung im Vergleich zur vorindustriellen Zeit einen maximalen Temperaturanstieg von 1,5 Grad anzustreben. Davon ist die Staatengemeinschaft weit entfernt. Um den Anstieg der globalen Temperaturen zu bremsen, braucht es mehr Tempo beim Schutz des Planeten.

Das sind die Ziele der UNO und der Schweiz

Ein wichtiger Kompass dafür ist die Agenda 2030 der UNO mit ihren 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs). Seit 2016 arbeiten alle UNO-Mitgliedstaaten daran, diese gemeinsame Vision in nationale Entwicklungspläne zu überführen – auch die Schweiz.

Im Bereich des Klimaschutzes verfolgt die Schweiz mittel- und langfristige Ziele. Bis 2030 sollen die Treibhausgasemissionen gegenüber 1990 um mindestens 50 Prozent sinken (Quelle: Bundesamt für Umwelt). Bis 2050 wird das Netto-Null-Ziel angestrebt: Die Schweiz soll künftig nicht mehr Treibhausgase in die Atmosphäre ausstossen, als durch natürliche und technische Speicher aufgenommen werden. Dies hat das Stimmvolk im Juni 2023 mit seinem Ja zum Klima- und Innovationsgesetz festgelegt.

Warum vor allem beim Verkehr handeln?

Besonders grosser Handlungsbedarf auf dem Weg Richtung Netto-Null besteht im Verkehrssektor. Hier sind die inländischen CO2-Emissionen in den vergangenen Jahren deutlich weniger gesunken als in den anderen Sektoren und als angestrebt. Gemäss dem geltenden CO2-Gesetz hätten die Treibhausgasemissionen bis 2020 im Vergleich zu 1990 über alle Sektoren gesehen um 20 Prozent sinken sollen. Doch bei den verkehrsbedingten CO2-Emissionen betrug die Reduktion bis 2021 nur gerade sechs Prozent (Wert ohne internationaler Luftverkehr, Quelle: Emissionsinformationssystem,  Bundesamt für Umwelt).

Der Verkehrssektor verbraucht in der Schweiz derzeit am meisten Energie, noch vor den Haushalten und der Industrie. 2022 gingen rund 36 Prozent der im Inland verbrauchten Endenergie auf sein Konto. Dabei deckte der Verkehr seinen Energiebedarf zu 93 Prozent mit fossilen Treibstoffen (Quelle für alle Angaben: Gesamtenergiestatistik, Bundesamt für Energie). Entsprechend ambitioniert ist das Zwischenziel des Klima- und Innovationsgesetzes in diesem Sektor: Bis 2040 sollen die Treibhausgasemissionen um 57 Prozent sinken.

Mit 36,2% verbraucht der Verkehrssektor in der Schweiz derzeit am meisten Energie. Dessen Energiebedarf wird Stand heute zu 93% mit fossilen Treibstoffen gedeckt.

Was es für eine ökologischere Mobilität braucht

Erreichen lässt sich das nur mit einem Bündel von Massnahmen im Mobilitätsbereich. Dazu gehören unter anderem die Vermeidung von Fahrten – zum Beispiel durch Online-Meetings und die Arbeit im Homeoffice – sowie eine multimodale Mobilität: Öffentlicher Verkehr, Carsharing sowie Velo- und Fussverkehr werden clever kombiniert, um die Zahl der Fahrten mit dem eigenen Auto zu reduzieren oder dieses komplett überflüssig zu machen.

Weil das Auto auch künftig für viele Leute ein wichtiges Verkehrsmittel bleibt, besteht bei der Wahl des Fahrzeugs ein grosser Hebel für eine klimafreundlichere Mobilität. Stephan Koch, Teamleiter Technologie & Lösungen bei Energie 360°, sagt dazu: «Obwohl bei Elektrofahrzeugen die Batterieherstellung natürlich auch Energie und Ressourcen benötigt, ist deren Ökobilanz über ihre Gesamtlebensdauer viel besser als von Verbrennern. Dies gilt umso mehr, je sauberer der geladene Strom ist. Daher ist die Elektromobilität auf Basis von erneuerbarer Energie zentral für den ökologischen Umbau im Verkehrssektor.» Oder wie es das Bundesamt für Energie in einer Medienmitteilung vom Juni 2023 schreibt: «Zentraler Treiber für die Entwicklung der CO2-Emissionen und der Energieeffizienz bleibt die weiter fortschreitende Elektrifizierung der Neuwagenflotte.»

Für eine zukunftsgerichtete Mobilität braucht es ein Bündel von Massnahmen – auch den Wechsel auf die Elektromobilität.

 Diesen Nachhaltigkeitszielen dienen E-Autos

Wichtigster Vorteil von Elektroautos sind ihre tieferen Treibhausgasemissionen. Eine Studie des Paul Scherrer Instituts zeigt: Über den gesamten Lebenszyklus betrachtet, verursacht ein E-Auto der Mittelklasse beim Schweizer Strommix 48 Prozent weniger CO2 als ein Dieselauto und sogar 58 Prozent weniger CO2 als ein Benzinauto. Die Studie berücksichtigt dabei alle Emissionen – von der Herstellung des Fahrzeugs über den Betrieb inklusive Bereitstellung von Strom bzw. Treibstoff bis hin zur Entsorgung.

Elektrofahrzeuge schützen aber nicht nur das Klima, sondern dienen noch weiteren UN-Nachhaltigkeitszielen der Agenda 2030:

  • Ziel 3 «Gesundheit und Wohlergehen»: Da Elektroautos keine lokalen Luftschadstoffe ausstossen, tragen sie zu einer besseren Luftqualität bei.
  • Ziel 7 «Bezahlbare und saubere Energie»: Die Elektromobilität ist die einfachste Möglichkeit, mit erneuerbaren Energien Auto zu fahren. Zudem erleichtern es Elektroautos, die schwankenden erneuerbaren Energien (Solarstrom, Windenergie etc.) in die Stromversorgung zu integrieren: Sie können als  Stromspeicher dienen und Lastspitzen im Stromnetz brechen.
  • Ziel 9 «Industrie, Innovation und Infrastruktur»: Im Vergleich zu Autos mit Verbrennungsmotor besteht bei Elektroautos ein viel grösseres Potenzial für Innovationen verschiedenster Art – etwa bei Batterietechnologie, Ladeinfrastruktur und Energiemanagement. So fördert die Elektromobilität die wirtschaftliche Entwicklung durch neue Technologien und ermöglicht neue Geschäftsmodelle.
  • Ziel 11 «Nachhaltige Städte und Gemeinden»: Neben der Luftverschmutzung senken Elektroautos auch die Lärmbelastung, vor allem in städtischen Gebieten. Zudem eignen sich Elektromotoren hervorragend als Antrieb für neue Fahrzeugkonzepte – für kleine und leichte Autos, die weniger Strassen- und Parkraum benötigen.
  • Ziel 12 «Nachhaltiger Konsum und nachhaltige Produktion»: Elektroautos werden oft dafür kritisiert, dass sie wertvolle Rohstoffe wie Lithium, Kobalt oder Nickel erfordern, die wenig nachhaltig gefördert werden. Doch erstens findet bei der Entwicklung von Batterien und Elektromotoren ein rascher Fortschritt statt, weshalb immer weniger dieser Ressourcen benötigt werden. Zweitens eignen sich die Batterien von Elektroautos perfekt für eine Kreislaufwirtschaft. Bereits heute sind über 90 Prozent der Bestandteile recycelbar (Quelle: EnergieSchweiz). Und das Potenzial für weitere Verbesserungen bei der Fahrzeugtechnologie und beim Recycling ist noch lange nicht ausgeschöpft.

Jetzt umsteigen und wichtigen Beitrag leisten

Diese Aufzählung zeigt: Elektroautos haben eine hohe Relevanz für eine ökologischere Mobilität, den Klimaschutz und eine nachhaltige Entwicklung als Ganzes. Wer auf E-Auto umsteigt, nutzt den persönlichen Spielraum und tut im Kleinen viel dafür, dass die grossen Ziele zum Schutz des Planeten erreicht werden.

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