Integrale Energielösung Lancy-Pont-Rouge (GE)
Leuchtturm für die Energiezukunft
Das Areal «Lancy-Pont-Rouge» in Genf zeigt schon heute, wie nachhaltig die Wärme- und Kälteversorgung in der Stadt der Zukunft funktioniert. Gemeinsam mit Bouygues Energies & Services InTec. realisieren und betreiben wir die integrale Energielösung. Dabei liefern 300 Erdsonden die benötigte Energie – ergänzt um Abwärme aus Abwasser.
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En Bref
Die integrale Energielösung In Genf realisieren die SBB, der Kanton Genf und weitere Partner auf einer 230 Hektar grossen Fläche das Areal «Lancy-Pont-Rouge». Es umfasst 640 Wohnungen sowie zahlreiche Büro- und Gewerberäume. Um ein Areal dieser Grösse zuverlässig und ökologisch mit Wärme und Kälte zu versorgen, braucht es eine integrale Energielösung: 300 Erdsonden gewinnen Energie aus dem Erdreich, die an den Wasserkreislauf der Erdsonden übergeht. Im Winter wird dem Boden Wärme entzogen, im Sommer Wärme eingespeichert – also gewissermassen Kälte gewonnen. Die intelligente Steuerung der zwei Energiezentralen stellt automatisch sicher, dass die Energie aus dem Untergrund effizient und vor allem nachhaltig genutzt wird. Im Sommer, wenn das Areal Kälte benötigt, wird diese ebenfalls mit den Wärmepumpen erzeugt. Die dabei entstehende Wärme lässt sich über die Erdsonden im Untergrund speichern. Somit dient er als kostenloser saisonaler Energiespeicher. Gleichzeitig kann sich der Boden regenerieren, das Erdreich kühlt nicht aus und die Effizienz der Wärmepumpen steigt. Als zusätzlicher Energieträger wird Abwärme aus Abwasser genutzt – im Winter zum Heizen und ganzjährig zur Warmwasserproduktion. |
Key Facts
Projektpartner
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In Genf realisieren die SBB, der Kanton Genf und weitere Partner auf einer 230 Hektar grossen Fläche das Areal «Lancy-Pont-Rouge». Es umfasst 640 Wohnungen sowie zahlreiche Büro- und Gewerberäume.
Um ein Areal dieser Grösse zuverlässig und ökologisch mit Wärme und Kälte zu versorgen, braucht es eine integrale Energielösung: 300 Erdsonden gewinnen Energie aus dem Erdreich, die an den Wasserkreislauf der Erdsonden übergeht. Im Winter wird dem Boden Wärme entzogen, im Sommer Wärme eingespeichert – also gewissermassen Kälte gewonnen. Die intelligente Steuerung der zwei Energiezentralen stellt automatisch sicher, dass die Energie aus dem Untergrund effizient und vor allem nachhaltig genutzt wird.
Im Sommer, wenn das Areal Kälte benötigt, wird diese ebenfalls mit den Wärmepumpen erzeugt. Die dabei entstehende Wärme lässt sich über die Erdsonden im Untergrund speichern. Somit dient er als kostenloser saisonaler Energiespeicher. Gleichzeitig kann sich der Boden regenerieren, das Erdreich kühlt nicht aus und die Effizienz der Wärmepumpen steigt. Als zusätzlicher Energieträger wird Abwärme aus Abwasser genutzt – im Winter zum Heizen und ganzjährig zur Warmwasserproduktion.
Die integrale Energielösung in Zahlen:
Anteil erneuerbare Energie: Ca. 90%
Anzahl Erdsonden: 300
Tiefe der Bohrungen: 300 Meter
Temperatur in 300 Metern Tiefe: ca. 20 °C
Leistung im Endausbau: 6 MW Wärmeleistung, 5 MW Kälteleistung
Investitionen: 31 Mio. CHF
Projektpartner:
Bauherrschaft: SBB Immobilien, Kanton Genf und weitere
Energielösung: Energie 360° AG (Zürich) und Bouygues E&S InTec Suisse SA (Vernier)
Architektur: Tribu (Lausanne), Pont12 (Chavannes-près-Renens) und weitere
Bauunternehmen: Implenia AG, Bouygues E&S InTec Suisse SA und weitere
Gesamtlösung für Wärme und Kälte
Das Areal «Lancy-Pont-Rouge» in Genf gehört zu den derzeit grössten Immobilienprojekten der Schweiz. Die SBB, der Kanton Genf und weitere Partner realisieren auf einer 230 Hektar grossen Fläche ein neues Quartier mit Wohnungen sowie Büro- und Gewerberäumen. Um ein Areal dieser Grösse zuverlässig und ökologisch mit Wärme und Kälte zu versorgen, ist eine durchdachte Gesamtlösung notwendig. Gemeinsam mit Bouygues Energies & Services InTec realisiert und betreibt Energie 360° das Energiesystem. Die zwei intelligenten Energiezentralen nutzen das Erdreich als Energiequelle und saisonalen Energiespeicher.
Questions-Réponses mit Projektleiter Dominique Perritaz
Wie wird das Erdreich als Energiequelle genutzt?
300 Erdsonden gewinnen Energie aus dem Erdreich, wo Temperaturen bis rund 20 °C herrschen. Ein Teil der Energie geht an den Wasserkreislauf der Erdsonden über und gelangt in die beiden Energiezentralen. Im Winter wird dem Boden Wärme entzogen, im Sommer Wärme eingespeichert. Die fürs Areal benötigte Kälte wird also ebenfalls mit den Wärmepumpen erzeugt.
Kühlt das Erdreich aus, wenn ihm dauernd Energie entzogen wird?
Tatsächlich nimmt die Temperatur im Untergrund während der Heizsaison ab. Um ein Auskühlen zu vermeiden, wird im Sommer Abwärme von den Kälteanlagen ins Erdreich geleitet. Dadurch regeneriert sich der Boden und die Wärmepumpen arbeiten effizienter. Der Untergrund dient somit als kostenloser saisonaler Energiespeicher.
Wer bestimmt, ob Energie bezogen oder gespeichert wird?
Diese Aufgabe übernimmt die intelligente Steuerung der zwei Energiezentralen. Sie ist das Herzstück der integralen Lösung und stellt automatisch sicher, dass die Erdwärme effizient und vor allem nachhaltig genutzt wird.
Wie funktioniert die Abwärmenutzung aus Abwasser?
Das Abwasser wird teilweise gereinigt und anschliessend in einen Wärmetauscher gepumpt. Dort gibt es seine Wärme an einen zweiten Wasserkreislauf ab, der direkt zur Wärmepumpe führt. Besonders innovativ an dieser Lösung: Sie setzt auf einen selbstreinigenden Wärmetauscher. Er ermöglicht, Wärme aus dem nur teilgereinigten Abwasser zu gewinnen, ohne zu verstopfen. So bleibt die Qualität der Abwärmenutzung konstant hoch.
Reichten die Platzverhältnisse im Boden aus, um alle Fundamente und Leitungen der Gebäude sowie die Installationen der integralen Energielösung unterzubringen?
Bei diesem Projekt gab es tatsächlich einen räumlichen Konflikt zwischen den Bohrungen für das statische Fundament der Hochhäuser und den Bohrungen für die Erdsonden. Als Konsequenz daraus wurde das Energiesystem um eine weitere Wärmequelle ergänzt – Abwärme aus Abwasser. Damit hat die ursprüngliche Knappheit im Untergrund zu einer idealen Lösung geführt.
Was sprach dafür, diese integrale Energielösung gerade hier zu realisieren?
Einerseits ermöglichte die grosse Nutzfläche eine hohe Anzahl Erdsonden. Andererseits halten sich der Wärme- und der Kältebedarf durch den Mix von Büro- und Wohnräumen ungefähr die Waage – eine ideale Ausgangslage für die saisonale Energiespeicherung. Nicht zuletzt lässt sich eine integrale Energielösung bei Neubauten meist einfacher umsetzen als bei Bestandsbauten.
Kann Energie 360° diese integrale Energielösung in kleinerem Massstab auch anderswo realisieren?
Der hier in Genf gewählte Ansatz lässt sich, auf die jeweilige Situation adaptiert, genauso für andere, kleinere Areale anwenden. Die Art der Lösung ist also tatsächlich eine Standardlösung der Zukunft für gemischte Areale – nämlich die Verbindung von Heizen und Kühlen, die Nutzung des Erdreichs und die saisonale Speicherung.
Was bedeuten grosse Areale wie «Lancy-Pont-Rouge» mit Wohn-, Büro- und Gewerberäumen für die Energieversorgung?
Sie stellen eine riesige Chance dar, die Schweizer Energieversorgung in Richtung der Energiestrategie 2050 weiterzuentwickeln. Wenn mehrere Gebäude durch ein gemeinsames Energiesystem vernetzt sind, lässt sich der Bedarf an nicht erneuerbaren Energien viel einfacher und günstiger verringern als für einzelne Gebäude. Gleichzeitig erleichtern es Areallösungen, sich den dynamischen Nutzungsansprüchen anzupassen. Denn der Bedarf an Wärme, Kälte und Strom wird sich in den nächsten Jahrzehnten stark verändern. Eine konkrete Prognose ist zwar noch kaum möglich. Doch die Areallösungen lassen sich so auslegen, dass der Umgang mit den Unsicherheiten einfacher wird.
C’est à dire
Die Kompetenzen von Bouygues Energies & Services InTec und Energie 360° ergänzen sich optimal – jeder Partner bringt seine Fachkompetenzen ein.


Es macht Sinn, den Untergrund energetisch zu nutzen. Er bietet Platz, um Systeme zu verknüpfen und dezentrale Energielieferanten zu vernetzen.
Mit unserer integralen Energielösung übernehmen wir auf lange Sicht die Verantwortung für die Wärme- und Kälteversorgung des Grossareals «Lancy-Pont-Rouge».

Meilensteine
Wann? | Was? |
---|---|
Sommer 2015 | Spatenstich Büro- und Gewerbegebäude |
Sommer 2016 | Grundsteinlegung Büro- und Gewerbegebäude |
Sommer 2017 | Spatenstich Wohngebäude |
Winter 2017 | Einweihung Bahnhof |
2018 | Inbetriebnahme Hauptenergiezentrale |
Herbst 2018 | Inbetriebnahme Esplanade 1 & 2 |
2020 | Inbetriebnahme Ergänzende Energiezentrale |
Herbst 2020 | Inbetriebnahme Place 1 & 2 |
Herbst 2021 | Inbetriebnahme Esplanade 3 & 4 |

Integrale Energielösung: Wie das Erdreich als Energiequelle und Speicher dient
Sie ist ein Leuchtturm für die Energiezukunft – die integrale Energielösung des neuen Areals Lancy-Pont-Rouge in Genf. Ob sich diese Energielösung in kleinerem Massstab auch anderswo realisieren lässt und warum der Untergrund bei Arealen eine immer grössere Rolle spielt, erklärt Dominique Perritaz, Projektentwickler Energielösungen Westschweiz von Energie 360°.
Massgeschneiderte Energielösungen
Die integrale Energielösung «Lancy-Pont-Rouge» beweist es einmal mehr: Noch nie war es bei Energiesystemen so einfach und auch wirtschaftlich interessant, von fossilen auf erneuerbare Energien zu wechseln und diese mit smarten Technologien zu kombinieren. Deshalb planen und realisieren wir in der ganzen Schweiz integrale Energie- und Mobilitätslösungen – besonders auch für Grossimmobilien und Areale. So verwandeln wir Kundenbedürfnisse in massgeschneiderte Rundum-sorglos-Pakete.
Wählen Sie eine integrale Energielösung mit Zukunft – wir machen es Ihnen einfach.
Stellen Sie Ihre Fragen einem Experten: Dominique Perritaz, Fachspezialist Lösungen, und sein Team beraten Sie gerne bei einem unverbindlichen ersten Gespräch.
