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Ein doppelter Gewinn: revitalisierte Glatt und erneuerbare Gase

Bevor die Glatt zwischen Rümlang und Opfikon wieder natürlicher fliesst, saniert Energie 360° die Gasleitung. In elf Metern Tiefe bereitet sie das 216 Meter lange Stahlrohr auf erneuerbare Gase vor. Ein Projekt, das Präzision verlangt.

Publiziert 11.12.2025 Lesedauer 3 min

«Wir tragen den Umweltgedanken mit den erneuerbaren Gasen nicht nur in unseren Leitungen, sondern auch rund um unsere Projekte mit», sagt Kay Kemmer nicht ohne Stolz. Der Leiter Bau und Instandhaltung Leitungen bei Energie 360° ist überzeugt, dass das Projekt zur Revitalisierung der Glatt zwischen Opfikon und Rümlang beim Flughafen Zürich genau das tut. Damit der Fluss wieder natürlicher und nicht mehr als gerader Strich durch die Landschaft fliesst, braucht es Platz. Deshalb wird an der Flughofstrasse gebaut. Bevor das neue Flussbett ausgehoben wird, hat sich Energie 360° an die Arbeit gemacht. Die Gasleitung musste verlegt und für erneuerbare Gase wie Biogas und Wasserstoff vorbereitet werden.

Spülbohrung ebnet den Weg

«Es war alles andere als ein alltägliches Projekt», erinnert sich Marc Descloux, Projektleiter Netzinfrastruktur bei Energie 360°. Das hatte vor allem mit den Umständen zu tun. Verlegt wurde ein Stahlrohr in elf Metern Tiefe unterhalb des Flussbetts der Glatt. «In dieser Tiefe, in der die Gasleitung verläuft, ist die Materialwahl entscheidend», erklärt Kemmer. Denn Reparaturen an den Leitungen wären aufgrund der Gegebenheiten einerseits unglaublich schwierig und andererseits sehr kostspielig.

  • «Wir bringen ökologische Aufwertung und sichere Energie unter einen Hut.»

    Kay Kemmer

    Leiter Bau und Instandhaltung, Energie 360°

  • Die Vorbereitung war minutiös. Bevor Energie 360° das Rohr verlegen konnte, bereitete das Team von Kay Kemmer das rund 216 Meter lange Rohr über mehrere Monate vor. Auf dem Acker neben der Glatt hoben Kräne die Teilstücke an, die dann zusammengeschweisst wurden. Dabei habe die Qualitätssicherung eine grosse Rolle gespielt, fügt der Leiter Bau und Instandhaltung Leitungen an. Die Druckprüfung, der Korrosionsschutz und auch die zerstörungsfreie Prüfung der Schweissnähte: Alles muss passen.

  • Das 216 Meter lange Rohr musste über mehrere Monate zusammengeschweisst werden.

  • Ein Teilstück der neuen Gasleitung wird mit einem Kran auf dem Acker neben der Glatt gehoben und vorbereitet.

  • Verlegt wurde ein Stahlrohr in elf Metern Tiefe unterhalb des Flussbetts der Glatt gleich neben dem Flughafen Zürich.

  • Damit die Leitung überhaupt unterirdisch verlegt werden konnte, wurde mit einer gesteuerten Pilotbohrung ein Bohrkanal erstellt. Dabei wird eine Spülflüssigkeit (Bentonit) über das Bohrgestänge eingepresst. Dadurch wird das Bodenmaterial über den Bohrkanal an die Startgrube befördert. Danach wird der Kanal schrittweise auf den nötigen Durchmesser ausgeweitet. Im letzten Schritt wird das Rohr eingezogen, was zugleich auch der heikelste Punkt ist.

    In eine nachhaltige Zukunft

    «Als der Tag des Einzugs kam, hatten wir schon ein wenig Sorge, dass das Rohr irgendwo stecken bleiben könnte», erinnert sich Kemmer. Alles muss auf den Zentimeter genau passen. «Der Einzug musste in einem Stück erfolgen, da die kleinste Unterbrechung bereits zur kompletten Blockade hätte führen können», ergänzt Descloux. Dann liesse sich das Rohr weder vor- noch rückwärts bewegen. «Es lief jedoch alles nach Plan und die Qualitätsprüfungen verliefen ausnahmslos positiv», sagt der Projektleiter erleichtert.

  • «Es war alles andere als ein alltägliches Projekt.»

    Marc Descloux

    Projektleiter Netzinfrastruktur, Energie 360°

  • Der Aufwand hat sich gelohnt, davon ist Marc Descloux überzeugt: «Wir garantieren die Versorgungssicherheit und bereiten einen weiteren Abschnitt in unserem Netz auf die Zukunft vor.» Die verbauten Materialien sind alle zu 100 Prozent wasserstofftauglich. Damit bleibt die Option offen, künftig neben Erd- und Biogas auch grünen Wasserstoff zu transportieren. «So ist auch der Flughafen gerüstet, wenn künftig die Flieger mit Wasserstoff unterwegs sein werden», ergänzt Kemmer.Es ist diese Kombination, die Kay Kemmer als Win-win-Situation betrachtet: der Platzgewinn für die Natur, ein attraktives Naherholungsgebiet, die Versorgungssicherheit für die Region und die Leitung für erneuerbare Gase. «Wir bringen ökologische Aufwertung und sichere Energie unter einen Hut», sagt Kemmer lächelnd. Oder eben unter die Glatt.

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