Fit für eine erneuerbare Zukunft

Während der Absatz an fossilem Erdgas sinkt, nimmt die Menge von dezentral produziertem Biogas zu. Dies bringt neue Herausforderungen für die Bewirtschaftung des Gasnetzes mit sich. Gleichzeitig gilt es, die bestehende Infrastruktur fit zu machen für ihre erneuerbare Zukunft.

Erneuerung Gasnetz Altstadt Zürich

Sicherheit steht bei der Gasversorgung stets an erster Stelle. Deshalb erneuert Energie 360° laufend Teile ihres Netzes und hält es so im Schuss für seine erneuerbare Zukunft, hier etwa in der Altstadt von Zürich.

Dass in Zukunft weniger Gas gebraucht wird, ist klar. In Zürich beispielsweise realisiert Energie 360° Gemeinschaftsanschlüsse an die Fernwärmeleitungen von ERZ Entsorgung + Recycling Zürich. In Quartieren mit Fernwärmeversorgung wird das Gasnetz in der Folge stillgelegt. Ebenso klar ist: Das Gas, das Energie 360° ihren Kundinnen und Kunden heute und in Zukunft liefert, muss zu einem immer grösseren Anteil erneuerbar sein. Sieben Biogas-Aufbereitungsanlagen betreibt Energie 360° bereits, die jüngste in Bachenbülach. Dort gelangen seit Mai 2019 rund 800 000 Kilowattstunden Biogas ins Gasnetz.

Künftigen Verbrauch antizipieren

Während der Gasabsatz an einem Ort also abnimmt, wird an anderer Stelle erneuerbares Gas produziert und ins Netz geleitet. Dies gilt es bei der Planung der Netzinfrastruktur zu berücksichtigen, denn in einem Netz hängt eben alles zusammen. Deshalb wirken sich Veränderungen immer aufs Gesamtsystem aus. Energie 360° stellt sich – bildlich gesprochen – also stets die Frage, wo in Zukunft noch grosse Leitungen gebraucht werden und wann und wo sie diese durch kleinere ersetzen kann. Und das, ohne Abstriche bei der Zuverlässigkeit des Netzes zu machen. 2019 hat Energie 360° beispielsweise in der Gemeinde Fällanden ein teures Hochdrucknetz in ein Mitteldrucknetz transformiert. Das trägt dem erwarteten Absatzrückgang Rechnung und steigert gleichzeitig die Netzeffizienz, weil Energie 360° ihre Kundinnen und Kunden nun direkt an die Mitteldruckleitung anschliessen kann.

Bestehendes pflegen und erhalten

Ebenso wichtig wie die Planung der künftigen Netznutzung sind Sicherheit und Instandhaltung der bestehenden Infrastruktur – der vielen Kilometer Leitungen, die unter der Erde verlaufen. Um sie kümmern sich die Netzspezialistinnen und -spezialisten von Energie 360° rund um die Uhr. Zudem gibt es Gebiete, in denen sich Alternativen zu Gas kaum realisieren lassen. Dazu gehören auch Teile der Altstadt von Zürich: Aufgrund der baulichen Gegebenheiten lassen sich in den engen Gassen beispielsweise nicht überall Fernwärmeleitungen verlegen. Umso wichtiger ist es deshalb, dass immer mehr Gas erneuerbar wird. Darauf setzen auch die Kundinnen und Kunden von Energie 360°: Rund 85% beziehen bereits ein Produkt, das Biogas enthält.

Erneuerbares Gas herstellen

Im Netz von Energie 360° soll immer mehr erneuerbares Gas fliessen. Neben Biogas gehört dazu auch synthetisches Methan. Bei der Vergärung von organischen Abfällen wie Grüngut oder Klärschlamm entsteht Rohbiogas. Dieses wird nach entsprechender Aufbereitung ins Gasnetz eingespeist, wo es dazu beiträgt, den Anteil an fossilem Erdgas zu reduzieren. Energie 360° betreibt bereits sieben solcher Aufbereitungsanlagen, zahlreiche weitere sollen folgen.

Auch das CO2, das im Rohbiogas enthalten ist, kann durch Zugabe von Wasserstoff in Methan umgewandelt werden. So lässt sich die produzierte Menge von Biogas steigern, wie Energie 360° und das Paul Scherrer Institut 2017 in einem gemeinsamen Projekt beim Vergärwerk Werdhölzli gezeigt haben.

Auch aus erneuerbarem Strom lässt sich Gas herstellen, sogenanntes synthetisches Methan (Synthetic Natural Gas, kurz SNG). Beim elektrochemischen Power-to-Gas-Verfahren wird erst mittels Elektrolyse Wasserstoff gewonnen, aus dem durch die Beigabe von CO2 SNG entsteht. Bei der Biomethanisierung übernehmen Urbakterien die Umwandlung von Wasserstoff in Methan. Die deutsche Electrochaea GmbH, an der Energie 360° beteiligt ist, partizipiert aktuell an einem internationalen Forschungsprojekt zur Förderung dieses Verfahrens.

Die Menge von dezentral produziertem Biogas nimmt zu – dazu tragen auch die Kundinnen und Kunden von Energie 360° bei, indem sie nämlich immer mehr erneuerbares Gas nachfragen. Denn dank Biogas lässt sich der CO2-Ausstoss rasch und ohne zusätzliche Investitionen in die Heizung reduzieren. Im Zuge der Biogas-Kampagne vom November 2019 haben mehr als 1300 Kundinnen und Kunden ihren Biogas-Anteil freiwillig erhöht.

Mehr CO2 einsparen

 

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