Strom, Wärme und Mobilität wachsen zusammen

Der Energiemarkt verändert sich fundamental. Systeme, Strukturen, gesetzliche Rahmenbedingungen – alles steht auf dem Prüfstand. Was tut Energie 360°?

Ein knappes Jahrhundert war es ruhig in der Energiewelt. Die in der Pionierphase geschaffene Ordnung funktionierte hervorragend, schien unverrückbar: Es gab Verbraucher und es gab Produzenten, welche die Organisation der Energiewelt verantworteten. Sie produzierten Energie in grossen Mengen, kümmerten sich um die Distributionsnetze und erhoben die Tarife: für Strom, für Gas, für Benzin. Dieses System funktioniert auch heute noch. Doch die Zeichen stehen auf Veränderung. Der Bund hat seine Energiestrategie neu formuliert und will vermehrt erneuerbare, lokal verfügbare Energiequellen nutzen. Dies ist ganz im Sinn der Kunden, die mit den erneuerbaren Energien eine gewisse Autarkie sowie mehr Komfort und Bequemlichkeit anstreben. Und das alles ist möglich: Effizientere Materialien und neue Technologien bringen die Dezentralisierung voran. Und dank genaueren Daten lassen sich die bis anhin getrennt betriebenen Systeme Strom, Wärme und Mobilität zu einem dynamischen Gesamtsystem fusionieren.

Dynamische Ergänzung gefordert

Allerdings: Dezentral produzierte und unregelmässig anfallende Energie, verwaltet in einem Gesamtsystem – dieses Szenario ist der alten Energiewelt unbekannt. Die Netzinfrastruktur ist dafür nicht geschaffen. Die grundsätzliche He rausforderung im Energiemarkt liegt somit darin, die bestehende, «von oben nach unten» geschaffene Ordnung mit einer neuen, dynamischen und «von unten nach oben» zu denkenden Ordnung zu kombinieren. Letztere wird von Kundinnen und Kunden selbst bestimmt und wird von ihnen un kompliziert und ohne ihr Zutun nutzbar sein. Die hochkomplexen Steuerungsprozesse laufen unbemerkt im Hintergrund ab. Bereits interagieren Strom, Wärme und Mobilität auf unterschiedliche Weise: Strombetriebene Wärmepumpen sind die meistverkauften Heizsysteme in Neubauten. Die Energie für den Betrieb stammt immer häufiger von der eigenen Solaranlage und wird lokal zwischengespeichert. Mit Gas betriebene Wärme-Kraft-Kopplungs – Heizungen produzieren gleichzeitig Strom und Wärme. Autos fahren zunehmend mit elektrischer statt mit fossiler Energie.

Ein System für alles

Wärme, Strom, Mobilität – dass diese drei in einem einheitlichen System gedacht werden müssen, hat Energie 360° frühzeitig erkannt. Seit Jahren entwickelt sich Energie 360° zur kompletten Systemintegratorin, die diese Systeme auf Wunsch auch betreiben und finanzieren kann. Mit Erfolg: Die Vielzahl an Lösungen für Energie und Mobilität, die direkt auf die individuellen Bedürfnisse der Kundinnen und Kunden zugeschnitten sind, sind sehr gefragt. Dahinter steht folgende Idee: Zuerst werden erneuerbare Wärmequellen wie Umgebungswärme oder Abwärme aus Industriebetrieben erschlossen. Indem lokale Verbraucherinnen und Verbraucher zusammengeschlossen werden, entsteht eine Verbundlösung und die Nutzung der erneuerbaren Wärmequellen wird optimiert. Dann wird weiter kombiniert: Die lokal und erneuerbar produzierte Wärmeenergie wird mit lokal produziertem Solarstrom in einem übergeordneten System zusammengefasst. Das Ziel: Lokale Produzenten und lokale Verbraucher sollen möglichst optimal interagieren. In einem zweiten Schritt kann das lokale System mit den übergeordneten Strom- und Gasnetzen verbunden werden.

So wird die eingangs geschilderte Herausforderung gemeistert: Das neue, dynamische lokale System interagiert perfekt mit dem historisch gewachsenen, übergeordneten System. Allerdings: Die Komplexität eines solchen Gesamtsystems ist hoch – aber dank immer besserem Datenmaterial wird die Vernetzung beherrschbar, wie aktuelle Projekte zeigen. Mit Smartacus etwa ermöglicht Energie 360° dezentrales Energiemanagement auf Verbraucherebene. Smartacus verbindet die elektrischen Geräte verschiedener Hersteller in einer Wohnung. So lassen sie sich zentral steuern, was Wohnkomfort und Energieeffizienz gleichermassen erhöht.

Integrale Lösungen für Gebäude und Areale

Einen Schritt weiter geht Energie 360° zusammen mit dem Unternehmen Smart Energy Link, an dem Energie 360° beteiligt ist. Smart Energy Link optimiert nicht nur den Energieverbrauch einer Partei, sondern verbindet die Systeme mehrerer Verbraucherinnen und Verbraucher. Smart Energy Link kümmert sich um das Energiedatenmanagement bis hin zur Abrechnung der Eigenverbrauchsgemeinschaft. Die Beispiele zeigen den Weg, den Energie 360° geht. Das Unternehmen will Eigenverbrauchsgemeinschaften beliebiger Grösse in intelligenten Netzen miteinander verbinden, unter Hinzunahme lokal verfügbarer Energiequellen. Das Ziel sind integrale Lösungen für Gebäude und Areale, bei denen Wärme, Strom und Mobilität optimal und effizient zusammenspielen.

 

Ausgeklügelte Energiegemeinschaft

Wie sich die verschiedenen Energiesysteme kombinieren lassen, zeigen zwei Mehrfamilienhäuser in Niederlenz. Energie 360° und die Smart Energy Link AG planen, finanzieren, bauen und betreiben eine Energieversorgungsanlage für Warmwasser, Heizwärme und Strom. Letzterer wird unter anderem mittels Photovoltaikanlagen erzeugt und den Bewohnerinnen und Bewohnern der 13 Wohnungen in einer Eigenverbrauchsgemeinschaft zur Verfügung gestellt. Das ausgeklügelte Energiemanagement optimiert den Eigenverbrauch auf vielfältige Weise. So werden unter anderem Wetterdaten genutzt, um den Einsatz der Wärmepumpen zu optimieren. Das gemeinsame Energiemanagement inklusive Abrechnung übernimmt die Smart-Energy-Link-Steuerung.

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