Welche Heizlösung ist für Sie die richtige?
Wir beraten Sie gern im Hinblick auf die neuen Vorgaben.
Wenn Sie Ihre Heizung ersetzen müssen, stehen Ihnen zahlreiche Heizsysteme zur Auswahl. Dabei lohnt sich ein Blick in die Zukunft. Denn die Vorgaben an die Heizungen werden immer strenger. Gehen Sie deshalb auf Nummer sicher: Entscheiden Sie sich für eine der elf Standardlösungen, welche die Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich (MuKEn) vorsehen.
In der Schweiz bestimmen die Kantone darüber, welche Vorschriften es für Gebäude gibt. Die Vorgaben für Heizungen zum Beispiel regeln sie in ihren Energiegesetzen. Damit solche Vorschriften in allen Kantonen möglichst einheitlich ausfallen, erarbeitet die Konferenz Kantonaler Energiedirektoren (EnDK) seit 1992 Mustervorschriften für die Kantone im Energiebereich (MuKEn). Sie sind allerdings nicht verbindlich, sondern stellen nur eine Empfehlung an die kantonalen Parlamente dar. Diese passen dann die kantonalen Energiegesetze an. Oft entscheiden danach die Stimmberechtigten über die Gesetzesänderungen.
Jahr | Ereignis |
---|---|
1992 | Die EnDK erarbeitet die erste Musterverordnung 1992. |
2000 | Die Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich, kurz MuKEn 2000, lösen die Musterverordnung 1992 ab. |
2008 | Die EnDK verabschiedet die MuKEn 2008. |
2015 | Die EnDK verabschiedet die MuKEn 2014 im Januar 2015. |
Bis Ende 2019 | Umsetzung in den kantonalen Gesetzen |
Januar 2020 | Die MuKEn 2014 sollten in allen Kantonen umgesetzt sein. Aus politischen Gründen wird sich jedoch die geplante Einführung in zahlreichen Kantonen verzögern. |
1992
Die EnDK erarbeitet die erste Musterverordnung 1992.
2000
Die Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich, kurz MuKEn 2000, lösen die Musterverordnung 1992 ab.
2008
Die EnDK verabschiedet die MuKEn 2008.
2015
Die EnDK verabschiedet die MuKEn 2014 im Januar 2015.
Bis Ende 2019
Umsetzung in den kantonalen Gesetzen
Ab Januar 2020
Die MuKEn 2014 sollten in allen Kantonen umgesetzt sein. Aus politischen Gründen wird sich jedoch
die geplante Einführung in zahlreichen Kantonen verzögern.
Die MuKEn 2014 verfolgen das gleiche Ziel wie die Energiestrategie 2050 des Bundes: die Energieeffizienz der Gebäude in der Schweiz zu verbessern und den Energieverbrauch sowie die CO2-Emissionen zu senken. Für Neubauten und bestehende Gebäude definieren die MuKEn 2014 unterschiedliche Standards. Bei Altbauten bezwecken sie, die Zahl der energetischen Sanierungen zu steigern. Denn in vielen älteren Gebäuden verpufft durch die schwach isolierten Gebäudehüllen und die veralteten Heizungen eine Menge Energie. Das soll nun ändern. Dazu werden die MuKEn 2014 in die kantonalen Energiegesetze aufgenommen.
Wenn Sie Ihre Heizung ersetzen, bevor die MuKEn 2014 in Ihrem Kanton gelten, bestehen noch keine Vorgaben: Sie sind bei der Wahl des neuen Heizsystems frei. Entscheiden Sie sich zum Beispiel für eine moderne Heizung, die umweltschonendes Erdgas und Biogas nutzt.
Sind die MuKEn 2014 in Ihrem Kanton bereits ins Energiegesetz eingeflossen, haben Sie drei Handlungsoptionen:
Zertifizierung Ihres Gebäudes nach Minergie: In diesem Fall bestehen keine zusätzlichen Vorgaben bezüglich des Heizsystems.
Erstellung eines Gebäudeenergieausweises der Kantone (GEAK): Wenn Ihr Gebäude bei der Gesamtenergieeffizienz mindestens die Klasse D erreicht, bestehen keine zusätzlichen Vorgaben bezüglich des Heizsystems.
Umsetzung einer Standardlösung in allen anderen Fällen
Für Gebäude, die nicht nach Minergie zertifiziert sind und eine schlechtere Gesamtenergieeffizienz als Klasse D erreichen, sehen die MuKEn 2014 beim Heizungsersatz elf Standardlösungen vor. Damit wird entweder der Energieverbrauch um mindestens 10% gesenkt oder der Energiebedarf durch mindestens 10% erneuerbare Energie abgedeckt.
Vorgabe: Die 10% erneuerbare Energien werden mit einer Solaranlage für die Wassererwärmung erreicht, die mindestens 2% der Energiebezugsfläche abdeckt. Die Energiebezugsfläche wird auch als «beheizte Brutto-Grundfläche» bezeichnet und ist die Summe aller beheizten bzw. klimatisierten Grundflächen eines Gebäudes.
+ Überschaubare Kosten
+ Bekannte Standardprodukte von fast allen Heizgerätelieferanten erhältlich
+ Oft die einfachste Lösung für Einfamilienhäuser
– Installation einer Solaranlage nicht überall möglich bzw. sinnvoll
– Bei sehr geringem Warmwasserverbrauch unwirtschaftlich
– Im Vergleich zur Standardlösung 7 (Warmwasserwärmepumpe plus Photovoltaik) für Mehrfamilienhäuser rund doppelt so teuer
Vorgabe: Die Holzfeuerung als Hauptwärmeerzeuger bringt zusätzlich einen Anteil an erneuerbarer Energie fürs Warmwasser.
+ Bekannte Standardprodukte erhältlich
+ Holzpellet-Heizungen als gute Lösung
+ Sehr klimafreundliche Lösung
– Relativ hohe Installationskosten
Vorgabe: Die elektrische Wärmepumpe ist ganzjährig im Einsatz für Heizung und Warmwasser.
+ Bekannte Standardprodukte erhältlich, häufig Standardlösung im Neubau
– Investitionen bei Anlagen mit Erdsonden relativ hoch
– Bei Strom aus nicht erneuerbarer oder atomarer Quelle fragwürdig
– Stromproduktion oft nicht effizient, hebt Effizienzgewinn der Wärmepumpe auf
Vorgabe: Die Gas-Wärmepumpe ist ganzjährig im Einsatz für Heizung und Warmwasser.
+ Zuverlässige Technik
+ Deutliche Einsparung an Betriebskosten
+ Deutliche Einsparung an CO2, bei Verwendung von 100% Biogas sogar CO2-neutral
– Investitionen bei Anlagen mit Erdsonden relativ hoch
– Produktevielfalt noch eingeschränkt
Vorgabe: Es besteht ein Anschluss an ein Netz mit Abwärme oder erneuerbarer Energie.
+ Zuverlässige Technik
+ Deutliche Einsparung an Betriebskosten
+ Deutliche Einsparung an CO2 bis hin zu voll erneuerbarer Energiequelle
– Installation nicht überall möglich
Vorgabe: Die WKK-Anlage erreicht einen elektrischen Wirkungsgrad von mindestens 25% und deckt mindestens 60% des Wärmebedarfs für Heizung und Warmwasser ab – zum Beispiel mittels Brennstoffzelle.
+ Hohe Deckung an Eigenstrom
+ Teilweise Selbstversorgung mit Strom
– Einspeisebedingungen des Stroms ins Netz lokal sehr unterschiedlich und wenig wirtschaftlich
– Produktevielfalt noch eingeschränkt
Vorgabe: Die Wärmepumpe gewinnt die Wärme für das Warmwasser aus der Luft. Im Winter bringt die Gasheizung die notwendige Unterstützung. Die zusätzlich verlangte Photovoltaikanlage muss eine Leistung von mindestens 5 Watt pro Quadratmeter Energiebezugsfläche erbringen.
+ Einfache Lösung, wenn die Dachfläche sich dafür eignet
+ Für Mehrfamilienhäuser meist eine kostengünstige Lösung
+/– Bezogen auf die Warmwasserpumpe eine bezahlbare Lösung, in Kombination mit der Photovoltaikanlage aber doch wieder teuer
Vorgabe: Die Fenster entlang der thermischen Gebäudehülle werden ersetzt.
+ Sinnvoll, wenn ohnehin eine Fenstersanierung ansteht
– Teuer
Vorgabe: Die Fassade oder das Dach wird gedämmt.
+ Sinnvoll, wenn ohnehin eine Dach- oder Fassadensanierung ansteht
– Sehr teuer
Vorgabe: 25% der notwendigen Wärmeleistung entstehen aus erneuerbarer Energie, zum Beispiel mit einer elektrischen Wärmepumpe.
+ Lösung mit Zukunftspotenzial
+ Sinnvoll bei grösseren Anlagen oder im Einfamilienhaus als Kompakteinheit (z.B. Hybridgerät)
– Bei einzelnen Geräten aufwändige Hydraulik und Regelung
Vorgabe: Der Wirkungsgrad der Wärmerückgewinnung muss mindestens 70% betragen.
+ Sinnvoll, wenn Gebäudehülle bereits sehr gut gedämmt ist
– Teuer
– Bei bestehenden Gebäuden meist schwierig umsetzbar
In unserem Whitepaper finden Sie weitere Informationen zu jeder der elf Standardlösungen samt Tipps und Einschätzungen unserer Heizungsexperten.
Wir beraten Sie gern im Hinblick auf die neuen Vorgaben.